Flugplatz in Payerne VD für dringenden Organtransport geöffnet
Die Schweizer Luftwaffe hat den Flugplatz in Payerne VD vergangene Nacht für ein Westschweizer Spital geöffnet. Grund dafür war ein dringender Organtransport.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Flugplatz Payerne VD wurde letzte Nacht für einen dringenden Organtransport geöffnet.
- Ein Spezialflugzeug aus Spanien sei um 2 Uhr dort gelandet.
Für einen dringenden Organtransport hat die Schweizer Luftwaffe in der Nacht auf Mittwoch den Flugplatz Payerne VD geöffnet. Für Armeesprecher Daniel Reist handelt es sich dabei um «eine Ausnahme, die ziemlich viel Einsatz forderte».
Es sei darum gegangen, einen dringenden Organtransport für eine Operation in einem Westschweizer Spital sicherzustellen. Das Spezialflugzeug aus Spanien sei um 2 Uhr nachts in Payerne gelandet. Ein medizinisches Team habe den raschen Strassentransport zum Spital dann übernommen.
Auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte Reist weiter: Er habe eine solche Sonderöffnung wegen eines medizinischen Notfalls selber noch nie erlebt. Fluglotsen von Skyguide und eine Equipe der Flugplatzfeuerwehr hätten kurzfristig aufgeboten werden müssen.
Payerne war Notlösung
Normalerweise landen solche Flugzeuge auf den nationalen Flughäfen. Genf kam gemäss Angaben der Armee aber wegen laufender Unterhaltsarbeiten von Skyguide nicht infrage.
Die Piste in Bern-Belp habe wegen der meteorologischen Bedingungen nicht genutzt werden können. Und zwischen Zürich-Kloten und dem Spital hätte der Strassentransport zu viel Zeit beansprucht. So fiel die Wahl auf den Flugplatz in Payerne.
Weitere Details gab das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) nicht bekannt. So bleibt offen, ob es sich bei dem Patienten oder der Patientin um ein ausländisches Staatsoberhaupt handelt. Was für ein Organ transportiert und weshalb dieses aus Spanien importiert wurde, bleibt ebenfalls unklar.
Westschweiz behandelt oft prominente Ausländer
Sicher ist, dass insbesondere Westschweizer Spitäler oft von ausländischen Prominenten für Behandlungen besucht werden. Gerade Personen im Umfeld des internationalen Genf lassen sich regelmässig in der Schweiz operieren.
2017 weilten laut Angaben von Schweiz Tourismus über 35'900 Patienten mit Wohnsitz im Ausland in Schweizer Spitälern und Kliniken. Sie machten damit rund 2 Prozent aller Patienten aus. Mehr als die Hälfte von ihnen waren Selbstzahler.
Schweiz Tourismus will die inländischen Spitäler gar zu einem weltweit führenden Reiseziel für Gesundheitstourismus machen. Dies gab die Organisation erst Anfang Woche bekannt.