Fordert HEV Schweiz zu Unrecht Wohnungsquote?

Keystone-SDA
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Zürich,

Der Hauseigentümerverband (HEV) Schweiz klagt nach wie vor wegen der Wohnungsnot in der Schweiz. Doch Statistiken zeigen, dass der Markt nun anders ist.

Eine Wohnung wird in einem Haus zur Miete angeboten.
Laut Statistiken gibt es genug Wohnungen in der Schweiz. Eine Wohnung wird in einem Haus zur Miete angeboten. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Mieter- und Hauseigentümerverbände sprechen von einer Wohnungsnot in der Schweiz.
  • Sie fordern eine 10 Prozent Quote gemeinnütziger Wohnungen. Die Zahlen sprechen dagegen.

Der Mieterinnen und Mieterverband behauptet noch immer, es herrsche Wohnungsnot. Mit Ausnahme der grossen Kernstädte hat sich die Marktsituation jedoch drastisch gewandelt. Schweizweit sind rekordhohe Leerstände zu verzeichnen. Die Nationalbank warnt vor Risiken im Mietwohnungsbau und die Angebotsmieten sind seit drei Jahren rückläufig. Mit seiner Volksinitiative «Mehr bezahlbare Wohnungen» möchte der Mieterverband eine zwingende 10%-Quote für gemeinnützige Wohnungen in der Bundesverfassung verankern.

Rekordhohe Leerstände in der ganzen Schweiz

Gemäss Bundesstatistik standen am 1. Juni 2018 in der Schweiz 72'294 Mietwohnungen oder 1.62 Prozent des Gesamtbestandes leer. Dies entspricht in etwa dem Wohnungsbestand der Stadt Bern. Schaut man sich nur die Mietwohnungen an, ist die Leerstandsquote sogar noch höher und beträgt 2.5 Prozent. Sicher, in den Kernstädten von Zürich, Bern, Basel und Genf sind Wohnungen nach wie vor gefragt. Trotzdem haben es in Zürich im vergangenen Jahr 47'000 Haushalte geschafft, eine neue Wohnung zu finden.

Rückläufige Angebotsmieten

Eine Mietwohnung kostet in der Schweiz durchschnittlich 1322 Franken. Die Löhne haben sich in den letzten Jahren etwa im Gleichschritt entwickelt und das Verhältnis der Löhne zu den Mieten ist über die Zeit konstant geblieben. Gemäss der Haushaltsbudget-Erhebung des Bundes gibt ein Haushalt in der Schweiz etwa ein Drittel seines Einkommens für Steuern und Abgaben aus und 15 Prozent für Wohnen und Energie. Die Angebotsmieten sind zudem seit 2015 rückläufig, wie die Indizes von Wüest Partner und Fahrländer Partner zeigen.

Die Städte haben bereits eine Wohnbaupolitik

In Zürich sind bereits 27 Prozent der Wohnungen Genossenschaftswohnungen. Und gemäss der städtischen Wohnbaupolitik soll ihr Anteil bis 2050 sogar 33 Prozent betragen. Auch Genf, Basel, Lausanne und Bern haben eine Wohnbaupolitik, die das Angebot an günstigen Wohnungen fördern soll.

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