Franz Carl Weber: Neue Besitzer schliessen Spielzeugmuseum
Seit 1956 barg das Zürcher Spielzeugmuseum die Geschichten früherer Kinderzimmer. Nun schliesst die Drogeriemarktkette Müller die Kulturstätte.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor fast 70 Jahren wurde das Zürcher Spielzeugmuseum gegründet.
- Nach seinem Umzug nach Altstetten kamen immer weniger Besucher.
- Die Drogeriekette Müller schliesst das Museum, um es als Lagerfläche zu nutzen.
Im Jahr 1956 gründete Margrit Weber-Beck als Schwiegertochter des Spielzeughändlers Franz Carl Weber das Zürcher Spielzeugmuseum. Das Unternehmen Franz Carl Webers feierte zu dem Zeitpunkt bereits sein 75-jähriges Bestehen.
Auf Flohmärkten und Antiquitätenmessen erwarb Weber-Beck Spielzeuge aus alten Tagen, die fortan im Museum bestaunt werden konnten. Ihre Tochter Ruth Holzer leitete das Museum rund 40 Jahre lang.
Von der Zürcher Altstadt nach Altstetten
Mit der Zeit erlebte das Museum mehrere Umzüge und Besitzerwechsel. Zuletzt fand es seine Bleibe im Untergeschoss der Geschäftsverwaltung des Unternehmens Franz Carl Weber in Altstetten ZH.
Dort liess Roger Bühler, der CEO des Spielwarengeschäfts, die «Stiftung Spielzeugmuseum» die Räumlichkeiten mietfrei nutzen.
Doch nach fast 70 Jahren des Bestehens, hat der neue Besitzer die Zukunft des Museums besiegelt. Im Juli 2023 ist das Unternehmen Franz Carl Weber an die Drogeriekette Müller übergegangen. Wie die «NZZ» berichtet, vollzog diese die Schliessung des Museums als eine der ersten Amtshandlungen.
Aus der Gebäudefläche soll nun eine Müller-Filiale werden. Aus dem Keller, welcher das Museum beherbergte, wird ein Lagerraum.
Kaum noch Besucher nach Umzug
Stiftungspräsident Fredi Heymann beschreibt als Verwalter des Museums den Wechsel der Zeiten: Während in der Altstadt noch 10'000 Besucher jährlich die Spielzeuge bestaunten, kamen nach dem Umzug nach Altstetten nur noch 1500. Das Museum gehöre zu einer älteren Generation.
Die Spielzeuge suchen jetzt einen neuen Besitzer. In Kontakt stehe die Stiftung dabei mit grösseren Händlern und Sammlern. Um die Geschichte der Sammlung zu erhalten, soll diese möglichst gesamt verkauft werden.