Stadt Basel

Frauendemo in Basel: Polizeieinsatz sorgt für Aufruhr

Linke Parteien kritisieren die Basler Polizei für ihr Vorgehen bei der unbewilligten Frauendemo am Mittwoch.

Das Wichtigste in Kürze

  • Zum Weltfrauentag am Mittwoch kam es in Basel zu unbewilligten Demonstrationen.
  • Die Polizei kesselte die Demonstrantinnen ein und feuerte Warnschüsse ab.
  • Linke Parteien sind empört und fordern den Rücktritt des Polizeipräsidenten.

Am Mittwochabend riefen in Basel mehrere linksautonome Gruppieren anlässlich des internationalen Frauentags zu Demonstrationen auf. Von der Stadt gab es dafür aber keine Bewilligung.

Die Polizei warnte in einer Mitteilung vor «gewaltbereiten Demonstrantinnen aus der linksextremen Szene». Dies wegen des Ausdruckes des «queerfeministischen Kampftages».

Gegen 19 Uhr versammelten sich auf dem Barfüsserplatz mehrere Dutzend Personen. Die Polizei war bereits zuvor mit einem Grossaufgebot präsent und versuchte, die Demo im Keim zu ersticken.

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Beim Petersplatz wurde die Frauen-Demonstration am Mittwoch eingekesselt. - Nau.ch / Drone-Air-Media.ch

Gegen 19.30 kesselte die Polizei die mittlerweile über 100 Teilnehmenden der Frauendemo in der Bernoullistrasse ein. Gegen 20 Uhr setzte sie auch Gummischrot ein, berichtet ein Reporter vor Ort. Die Demonstrierenden antworteten mit «shame on you»-Sprechchören.

Doch die Polizei schoss nicht nur auf Teilnehmende der Frauendemo: Auf dem Video eines Nau-Reporters ist zu sehen, wie ein Polizist seine Waffe deutlich von der Demo wegdreht. Er scheint einen Schuss in die komplett andere Richtung abzugeben, das Mündungsfeuer ist klar ersichtlich. Dort stehen Journalisten und Zivilisten.

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Der Polizist links im Bild feuert einen Schuss weg von der Demo in Richtung Journalisten und Zuschauer ab. - Nau.ch / Drone-Air-Media.ch

Auf Twitter teilte die Polizei in der Nacht mit, dass es sich «um einen leeren Warnschuss ohne Gummi» gehandelt habe. Der Warnschuss sei auf eine Gruppe erfolgt, die sich nicht an die Absperrung und die Anweisungen hätten halten wollen.

In einer Medienmitteilung schreibt sie, dass die meisten Personen den Kesseln nach einer Kontrolle freiwillig verliessen. Rund 50 Demonstranten mussten aber einzeln weggeführt werden. Insgesamt wurden die Personalien von 215 Personen aufgenommen. Es habe weder Verletzte noch Sachbeschädigungen gegeben.

Der Polizeieinsatz an der Frauendemo sorgt für viel Aufruhr in der Basler Politik. Das schreibt die «bz Basel» am Freitag. Mehrere linke Parteien fordern den Rücktritt des zuständigen Polizeikommandanten. Die SVP dagegen wirft den Linken vor, den «Pfad der Rechtsstaatlichkeit» zu verlassen.

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