Freiburg entfernt Stacheldraht von Kaserne La Poya
Die Kaserne La Poya in Freiburg wird umgestaltet – von einem Asylzentrum zu einer ökologischen Siedlung.
Der Kanton Freiburg hat damit begonnen, den Stacheldraht rund um die Militärkaserne La Poya zu entfernen. Das Gelände in der Stadt Freiburg wird seit Januar 2023 für die Aufnahme von Flüchtlingen genutzt. Ein Projekt sieht den Bau einer ökologischen Siedlung vor. Die Gebäude sollen erhalten bleiben, aber für andere Nutzer wie kleine Unternehmen oder Vereine geöffnet werden, sagte Staatsrat Jean-François Steiert am Donnerstag vor den Medien in Freiburg.
In einem zweiten Schritt wird der Kanton ein partizipatives Verfahren mit den Einwohnern der Stadt durchführen, um ein Projekt für den Standort zu definieren. In der Nähe zweier Bahnhöfe und des Stadtzentrums habe der Ort zahlreiche Vorteile, um sowohl Wohn- als auch Arbeitsstätten zu beherbergen. «Der Generalrat der Stadt Freiburg hatte vor einigen Jahren gefordert, dass der Ort zu einem Ökoquartier werden sollte», sagt Jean-François Steiert.
Zukunftsvisionen und Herausforderungen
Jean-François Steiert wies darauf hin, dass der Kanton diese Idee unterstützt. Neue Bauten seien jedoch frühestens in zehn Jahren denkbar – aufgrund der notwendigen Verfahren und möglicher Einsprachen, die eingereicht werden könnten. Derzeit befinden sich in La Poya ein Bundesasylzentrum und ein vom Kanton verwaltetes Wohnheim.
Das Bundeszentrum, das vom Staatssekretariat für Migration (SEM) verwaltet wird, beherbergt derzeit etwa 400 Personen. Die Gesamtkapazität beträgt 500 Plätze. Es wird bis Ende März geschlossen und seine Bewohner werden auf andere Einrichtungen im Kanton und anderswo verteilt.
Die Poyakaserne behält vorerst ihre kantonale Unterkunft, deren Kapazität seit seiner Eröffnung auf 150 Plätze reduziert wurde. Sie wird derzeit von 126 Personen bewohnt, darunter 58 unbegleitete Minderjährige. Die Sicherheitsmassnahmen sind dort weniger streng und die dort untergebrachten Personen können kommen und gehen, wie sie wollen, da sie alle zuvor durch ein Bundesaufnahmezentrum gegangen sind.