Appenzellerland

Frühfranzösisch in der Ostschweiz: Debatte flammt erneut auf

Anna Mikulics
Anna Mikulics

Herisau,

Die Diskussion um den Französischunterricht in der Primarschule gewinnt in der Ostschweiz wieder an Fahrt. Mehrere Kantone stellen das Konzept in Frage.

frühfranzösisch ostschweiz
Zum wiederholten Male hinterfragt die Ostschweiz die Sinnhaftigkeit von Frühfranzösisch in den Schulen. - Depositphotos

In der Ostschweiz steht das Frühfranzösisch erneut auf dem Prüfstand. Mehrere Kantone hinterfragen den Nutzen des frühen Französischunterrichts in der Primarschule.

Im Thurgau haben Parlamentarier einen Vorstoss zur Abschaffung des Frühfranzösisch eingereicht. Sie argumentieren, dass die Französischkenntnisse der Schüler am Ende der Primarschule oft bescheiden ausfallen, wie «Watson» berichtet.

Doch auch in anderen Kantonen ist das Frühfranzösisch scheinbar unbeliebt: FDP und SVP kündigten in St. Gallen konkrete Forderungen an, wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet.

Hat das Frühfranzösisch in der Ostschweiz keinen Sinn?

Marc Rüdisüli, Mitte-Kantonsrat im Thurgau, bezeichnet das Frühfranzösisch als «Millionenprojekt mit bescheidenem Erfolg». Er zitiert eine Studie, wonach bis zu zwei Drittel der Schüler die Lernziele verfehlen, wie die «Thurgauer Zeitung» berichtet.

Frühfranzösisch Schule Kinder
Frühfranzösisch hätte nur einen «bescheidenen Erfolg» in der Ostschweiz. - keystone

Rüdisüli's Vorstoss findet breite Unterstützung im Grossen Rat. Unter den 63 Mitunterzeichnenden finden sich Namen aus allen Fraktionen von Grünen bis EDU.

Appenzell Innerrhoden als Vorbild?

Interessanterweise wird das System von Appenzell Innerrhoden zum Vorbild. Neben Uri ist es der einzige Kanton, in dem Schüler erst ab der Sekundarstufe Französisch lernen, wie das «Tagblatt" erwähnt.

Bildungsfachleute geben dem Unterricht in Innerrhoden gute Noten. Der Innerschweizer Bildungsexperte Carl Bosshard kommentiert gegenüber dem Medium: «Besser zuerst scharfzüngig Deutsch als vielzüngig ungenau!»

Nicht nur innerhalb der Ostschweiz in Kritik

Die Debatte beschränkt sich nicht nur auf die Ostschweiz. Auch in Bern, Zürich, Luzern und Basel wird das Frühfranzösisch kritisch diskutiert, wie die «Thurgauer Zeitung" berichtet.

Findest du Frühfranzösisch gut?

Die vielen Vorstösse erhöhen den Druck auf die Erziehungsdirektoren. Sie müssen sich nun positionieren und Handlungsbedarf wird deutlich.

Ob das Frühfranzösisch in der Ostschweiz tatsächlich abgeschafft werden könnte, zeigt die Zukunft

Kommentare

User #2534 (nicht angemeldet)

Die wissen selber nicht wie. Mal ja mal nein. Mal da mal dort. Eigentlich sollte man mal das ganze Bildungssystem von Grund auf neu machen und dabei auch die Talente der Kinder berücksichtigen.

User #5561 (nicht angemeldet)

Ich finde Englisch und Französisch, Spanisch, Italienisch, Rumänisch, Portugiesisch in Europa schön um kommende Generationen diese Sprachen beizubringen!🇨🇭🇧🇲🇪🇺🇬🇧🇫🇷🇮🇹🇩🇪🇧🇬

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