Gericht

Fünf Polizisten stehen wegen Amtsmissbrauchs vor Zürcher Gericht

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Zürich,

Heute Donnerstag müssen sich eine Polizistin und vier Polizisten vor dem Zürcher Bezirksgericht verantworten.

Bezirksgericht Zürich
Heute Donnerstag müssen sich vier Polizisten und eine Polizistin vor dem Zürcher Bezirksgericht verantworten. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/WALTER BIERI

Eine Polizistin und vier Polizisten müssen sich heute Donnerstag vor dem Zürcher Bezirksgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Amtsmissbrauch vor. 2021 sollen sie bei einer Personenkontrolle Gewalt angewendet haben.

Die Staatsanwaltschaft fordert für die Polizistin eine bedingte Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu 130 Franken, für die vier Polizisten zu 170 Franken. Für die Strafen soll eine Probezeit von zwei Jahren gelten.

Der Vorfall hatte sich an einem Sommerabend im August 2021 ereignet. Eine Polizistin und ein Polizist führten im Zürcher Stadtteil Wiedikon eine Personenkontrolle durch. Als der beschuldigte Polizist den Mann aufforderte, sich auszuweisen, musste dieser über die hohe Stimme des Polizeibeamten lachen, wie es in der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft heisst.

«Ausser sich vor Wut und in Missbrauch seiner Amtsgewalt» habe der Polizist den Mann mit beiden Händen ruckartig nach vorne gezogen und vergebens versucht, sein Knie in die Magengegend des Mannes zu rammen, heisst es weiter.

Polizistin soll Kollegen bei Missbrauch der Amtsgewalt unterstützt haben

Die beschuldigte Polizistin unterstützte ihren Kollegen, indem sie dem Mann das Bein gestellt und ihn von hinten gestossen haben soll, so dass dieser zu Boden fiel. Durch die missbräuchliche Ausübung der Amtsgewalt erlitt der Mann laut Anklageschrift verschiedene Schürfungen und Zahnverletzungen.

Sechs Stunden später führten die drei anderen beschuldigten Polizisten beim selben Mann eine angeordnete Untersuchung und eine Leibesvisitation durch – gegen den Willen des Mannes. Dabei gingen sie laut Anklageschrift «übermässig gewalttätig» vor.

Unter anderem soll ein Polizist den Geschädigten in einem Zangengriff zwischen Unter- und Oberkiefer fixiert und ihn gleichzeitig von hinten am Hals gewürgt haben. Dadurch soll der Mann laut Anklageschrift erhebliche Schmerzen erlitten und fünf Sekunden lang keine Luft mehr erhalten haben.

Zudem soll einer der Beschuldigten «in kruder Gewalt» die Fingerballen des Mannes nach hinten gebogen haben, statt lediglich die Fingerballen in rollender Bewegung über den Scanner zu fahren. Währenddessen soll er dem Mann gesagt haben, er solle doch nach Afrika zurück, wo er hingehöre.

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