Viola Amherd lässt Geheimdienstchef Gaudin gehen
Seit Mitte 2018 war Jean-Philippe Gaudin Geheimdienstchef der Schweiz. Nun lässt ihn Verteidigungsministerin Viola Amherd gehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Viola Amherd lässt den Geheimdienstchef Jean-Philippe Gaudin gehen.
- Der stellvertretende Direktor Jürg Bühler wird den NDB interimistisch leiten.
Drei Jahre lang war Jean-Philippe Gaudin Chef des Schweizer Nachrichtendienstes (NDB). Nun lässt Verteidigungsministerin Viola Amherd den Geheimdienstchef gehen. Per August tritt Gaudin ab. Bundesrat und Gaudin haben am Mittwoch einer einvernehmlichen Auflösung des Arbeitsvertrags zugestimmt.
In einer Mitteilung hiess es: Der 58-jährige Militär und frühere Verteidigungsattaché in Paris wolle in die Privatwirtschaft wechseln. Dies nach 34 Jahren im öffentlichen Sicherheitsdienst.
Die Verteidigungsministerin Viola Amherd dankte Gaudin demnach für dessen Einsatz im Dienste der Sicherheit der Schweiz. Für die Zukunft wünschte sie ihm alles Gute.
Bis die Nachfolge geregelt ist, leitet der stellvertretende Direktor Jürg Bühler den Nachrichtendienst des Bundes interimistisch, wie es weiter hiess. Die Stelle des Direktors werde zu gegebener Zeit öffentlich ausgeschrieben.
Gaudin seit Juli 2018 NDB-Chef
Der Waadtländer Gaudin trat sein Amt als NDB-Direktor Anfang Juli 2018 an. Er galt als Vertrauter des damaligen Verteidigungsministers Guy Parmelin (SVP).
Zuvor war der Militär im Instruktionskorps tätig. Anschliessend hatte er verschiedene Kommandofunktionen in der Schweiz sowie im Rahmen eines OSZE-Mandats in Bosnien inne.
2008 stieg er zum Chef Militärischer Nachrichtendienst auf. Später wurde er zum Verteidigungsattaché in Paris im Grad eines Divisionärs ernannt.