Geldspielgesetz: Sportler und Kulturschaffende werben für ein Ja
Das Wichtigste in Kürze
- Sportler wie Kulturschaffende profitieren direkt oder indirekt von den Geldspiel-Abgaben.
- Deshalb werben sie für ein Ja zum Geldspielgesetz.
Skirennfahrer Ramon Zenhäusern, Behindertensportler Heinz Frei, Sportschützin Heidi Diethelm Gerber oder Kabarettist Bänz Friedli: Sie alle profitieren direkt und indirekt von Geldspiel-Abgaben. Sie werben für ein Ja zum Geldspielgesetz.
Sport zu treiben sei teuer, sagte Zenhäusern am Dienstag vor den Bundeshausmedien. Er selber profitiere seit Jahren von den Geldern, die von den Geldspielen in den Sport flössen.
Olympiamedaillen-Gewinnerin Diethelm Gerber konnte sich dank der Sporthilfe professionell auf die Olympischen Spiele in Rio vorbereiten. Gerade in Randsportarten mit kleineren Sponsorenerträgen seien die Sportlerinnen und Sportler angewiesen auf diese Beiträge.
«Polemisch und dumm»
Der Kabarettist und Autor Bänz Friedli profitiert indirekt ebenfalls von den Geldspiel-Abgaben. Für ihn ist es unhaltbar, dass im Internet Wildwest-Regeln herrschen. «Das Internet ist ein neues Medium. Wir müssen es in den Griff bekommen, statt uns einfach zu beugen», sagte er.
Mit den Jungparteien, die wegen der Netzsperren für ausländische Glücksspiel-Anbieter das Referendum ergriffen haben, geht er hart ins Gericht. Er wirft ihnen «naive Verklärung des Internets vor». Der Vergleich mit der ideologischen Zensur in Diktaturen sei polemisch und dumm. «Wenn wir unsere liberalen Werte im Web durchsetzen, ist das noch lange nicht Staatszensur», sagte Friedli.
Gesetz mit Schönheitsfehler
Dass ausländische Anbieter nur mit einer Schweizer Konzession Glücksspiele in der Schweiz anbieten dürfen, sei zwar nicht der liberalste Punkt des Gesetzes. «Das mag ein Schönheitsfehler sein», gibt Friedli zu. Die Alternative sei aber, dass im Internet weiterhin Wildwest herrsche.
Das Geldspiel-Gesetz kommt am 10. Juni an die Urne. Mit diesem werden das bisherige Spielbankengesetz und das Lotteriegesetz zusammengeführt. Spielbanken-Spiele und Lotterien unterstehen wie heute einer Bewilligungspflicht.