Gemeindeschreiber sollen Umgang mit Facebook lernen

Stéphanie Hofer
Stéphanie Hofer

Oberes Freiamt,

Der Gemeindeschreiber von Boswil AG hetzte gegen Flüchtlinge. Nun zieht der Verband Konsequenzen: Gemeindeschreiber sollen Facebook-Nachhilfe bekommen.

Eine Strasse führt nach Boswil AG.
Eine Strasse führt nach Boswil AG. - Screenshot

Das Wichtigste in Kürze

  • Daniel Wicki hetzte auf Facebook gegen Flüchtlinge.
  • Mehr als 1000 Menschen befürworten die Entlassung des Gemeindeschreibers von Boswil AG.
  • Nun reagiert auch der Verband.

Sein Fall sorgt zurzeit national für Schlagzeilen: Der Gemeindeschreiber von Boswil AG, Daniel Wicki, hetzte auf Facebook gegen Flüchtlinge und Sozialhilfebezüger. So schrieb er etwa: «An die Wand stellen und ihnen eine saubere 9-mm-Impfung verpassen!!!! Tut nicht weh, ist effizient und nachhaltig.» Und promt reagierte die Bevölkerung: Innert kürzester Zeit kamen bei einer Petition, die die Entlassung Wickis fordert, über 1000 Unterschriften zusammen.

Auch der Verband der Aargauer Gemeindeschreiber zieht nun Konsequenzen, wie «Blick» berichtet. Verbandspräsident Hugo Kreyenbühl sagt zur Zeitung: «Ein Gemeindeschreiber nimmt ein gewisses Mass an Öffentlichkeit ein. Da lassen sich die privaten politischen Äusserungen nicht von seinem Amt abkoppeln.» Die Art und Weise, wie sich Wicki auf Facebook äussere, sei unangebracht. Der aktuelle Fall zeige, dass auch Gemeindeschreiber den Umgang mit sozialen Medien lernen müssten. 

Deshalb sei es nun am Kantonalvorstand, über Sachen Social Media zu diskutieren und zu handeln. «Ich selbst halte es für sinnvoll, die Aus- und Weiterbildung durch ein solches Modul zu ergänzen», so Kreyenbühl zu «Blick».

Ob Wicki derweil sein Amt behalten kann, steht noch in den Sternen. 

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