Ein grossflächiger Stromausfall sei in der Schweiz gering. Jedoch ist es möglich, dass es Teil-Blackouts geben könnte.
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Stromausfall in Zürich am 9. September 2022. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein grossflächiges Blackout ist in der Schweiz gering.
  • Es kann jedoch vorkommen, dass es Teil-Stromausfälle geben könnte.
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Das Risiko für einen grossflächigen Blackout in der Schweiz ist nach Aussage des nationalen Netzbetreibers Swissgrid «äusserst gering». Regionale Teil-Blackouts von wenigen Minuten bis zu einer Stunde könnten jedoch vorkommen, sagt eine Sprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP.

Im selben Jahr kam es auch zu einem Stromausfall in einzelnen Gebieten der Kantone Uri und Schwyz. Grund war der Sturm «Sabine»: Der heftige Wind beschädigte mehrere Leitungen und es kam zu einem Brand.

Vor zwanzig Jahres waren die europäischen Länder mit dem stark zunehmenden grenzüberschreitenden Handel jedoch noch überfordert. Dabei kam es zu grösseren Blackouts. In ganz Italien gingen in einer Herbstnacht im Jahr 2003 für 56 Millionen Menschen die Lichter aus.

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Ein Baum fiel auf eine Hochspannungsleitung. (Symbolbild) - Keystone

Ein paar Wochen zuvor wurde auch die Weltmacht USA ausgeknipst. Millionen von Menschen blieben länger als einen Tag ohne Strom. Ähnliche Szenarien erlebten unter anderem auch Schweden, Dänemark sowie die Städte Helsinki, Athen und London.

Der Totalausfall in Italien hatte seinen Ursprung in der Schweiz. Mit einer Panne in der «Lukmanierleitung» bei Brunnen im Kanton Schwyz. Ein Baum fiel auf die 380-Kilovolt-Höchstspannungsleitung. Fast gleichzeitig gab es in Frankreich ein Gewitter, was ebenfalls zu Stromausfällen auf dem europäischen Netz führte.

Experten gehen davon aus, dass die Verantwortlichen in der Schweiz den Ausfall damals unterschätzt haben. Somit hätten sie Italien nicht frühzeitig gewarnt.

Stunden ohne Strom

Gleichzeitig reagierten die Zuständigen in Italien nicht schnell genug. Die Menschen waren stundenlang ohne Strom. Zehntausende Italiener sassen in Zügen, Aufzügen und U-Bahnstationen fest.

Auch der Bahnverkehr zwischen Italien und der Schweiz war betroffen. Nur weil es Sonntag war, blieb das ganz grosse Chaos aus. Auch Teile der Schweiz und Österreichs waren von dem Blackout betroffen.

Nur zwei Jahre später kam es in der Schweiz zu einem weiteren grossen Stromnetzzusammenbruch: Die Lichter in den Häusern gingen zwar nicht aus, aber der Schienenverkehr kam zum Erliegen.

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Im Jahr 2005 war der Schienenverkehr lahmgelegt. (Symbolbild) - Keystone

An einem Sommerabend im 2005 standen etwa 4 Stunden lang rund 2000 Züge still. Viele standen auf offener Strecke oder in Tunneln. Gegen 200'000 Reisende waren in den Zügen und Bahnhöfen blockiert.

Der Stillstand war hausgemacht: Dazu geführt hatte eine Reihe von Fehlern, Fehlplanungen und falschen Verhaltensmustern. Seinen Ursprung hatte der Zusammenbruch im Kanton Uri. Das Stromnetz der SBB brach komplett zusammen.

Die Schweizerischen Bundesbahnen sind die grössten Einzelverbraucher von Strom in der Schweiz. Für den Schienenverkehr hat die Bahngesellschaft ihr eigenes Stromnetz mit sogenanntem Bahnstrom. Es funktioniert bis zu einem gewissen Grad unabhängig von der restlichen Stromversorgung.

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