Gesundheitspolitik versagt bei der Tabakprävention

Keystone-SDA
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Bern,

Die Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz sieht ein Versagen der Gesundheitspolitik. Schuld seien die Blockaden der Tabak-Lobby im Parlament.

schweiz tabakprävention
Die Schweiz liegt bei den Massnahmen zur Eindämmung des Tabakkonsums weit hinten. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Die Schweizer Gesundheitspolitik hat bei der Tabakprävention versagt. Verursacht habe das die Tabak-Lobby durch Blockaden im Parlament. Mit dieser Kritik reagiert Tabakprävention Schweiz auf die Gesundheitsbefragung 2022, wonach 24 Prozent der Bevölkerung rauchen.

Die Tabakepidemie dauere damit an, teilte die Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz am Freitag mit. Die absolute Zahl der Raucherinnen und Raucher sowie die durch das Rauchen verursachten Gesundheitskosten würden weiter steigen. Die kleinen prozentualen Rückgänge würden durch neue Nikotinprodukte zunichte gemacht. Das sei kein Erfolg.

Bereits 15-Jährige konsumieren E-Zigaretten

Die Organisation stellt die Frage, ob die genannten Zahlen zum Konsum von E-Zigaretten und oralen Nikotinprodukten die Realität widerspiegeln. In den letzten zwei Jahren sei der Absatz von Einweg-E-Zigaretten explodiert. Bezogen auf Vertreiberangaben nennt Tabakprävention Schweiz ein Wachstum von 2200 Prozent.

Frau rauch E-Zigarette
E-Zigaretten enthalten laut einer neuen Studie über 100 Substanzen. In welchem Ausmass sie beim Einatmen schädigend sind, ist noch nicht ausreichend bekannt. - Pexels

Diese Produkte würden ein junges und minderjähriges Publikum ansprechen. Die parallel zur Gesundheitsbefragung durchgeführte Erhebung bei knapp zehntausend Schulkindern zeige, dass bereits 15-Jährige E-Zigaretten konsumieren, schrieb die Arbeitsgemeinschaft.

Nach letzten Schätzungen aus dem Jahr 2017 belastet der Tabakkonsum die Krankenkassen mit drei Milliarden Franken im Jahr, wie die Organisation weiter festhielt. Das sei die Hälfte der suchtbedingten Kosten.

Kommentare

User #925 (nicht angemeldet)

Und daneben werden Millionen an Steuergeldern für Prävention ausgegeben, die auf "Struwwelpeter-Pädagogik" aus dem vorletzten Jahrhundert aufbaut. Stichwort Schockbilder.

User #4223 (nicht angemeldet)

So wie der Griff zur Flasche ist auch der Griff zur Zigarette nichts anderes als der Versuch sich selbst zu therapieren und der Tristesse des eigenen Daseins zu entfliehen. Aber es sind völlig untaugliche Mittel. Der Versuch muss scheitern. Es gibt keine glücklichen Giftler. Nirgendwo. Heilung ist möglich!

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