Gesundheitssystem: Krankenkassen setzten auf Apotheken
Das Wichtigste in Kürze
- Mehrere Krankenkassen wollen vermehrt mit den Apotheken zusammenarbeiten.
- Damit sollen die steigenden Gesundheitskosten in den Griff bekommen werden.
Um den steigenden Gesundheitskosten entgegenzuwirken, haben einige Krankenversicherer beschlossen, mit Apotheken zusammenzuarbeiten. Die damit erzielten Einsparungen seien augenfällig, berichtet die Westschweizer Sonntagszeitung "Le Matin Dimanche". Das Gesundheitssystem kostet leider immer mehr.
Im Gegensatz zu Ärzten werden Apotheken für Konsultationen nicht vergütet. Apotheken können in dieser Partnerschaft neue Kunden hinzugewinnen.
Bei dem Modell, das der Versicherer Groupe Mutuel am Montag präsentiert, muss der Patient erst in eine Partnerapotheke gehen. Dort entscheidet der Apotheker, ob er den Patienten selbst behandeln kann oder dieser einen Arzt aufsuchen soll. Die Kassen ÖKK, Sympany und Swica bieten ein solches Modell bereits an. Ausnahmen gelten für Notfälle sowie gynäkologische, pädiatrische und chronische Erkrankungen.
Der Apothekerverband PharmaSuisse freut sich in einer Stellungnahme, "dass die Krankenkassen die Rolle der Apotheke im gesamten Gesundheitssystem anerkennen". Ein Pilotversuch hat gezeigt, dass 73 Prozent der Fälle mit Patienten in der Apotheke gelöst werden konnten.
Das revidierte Heilmittelgesetz erlaubt es Apothekern seit Anfang 2019, verschreibungspflichtige Medikamente ohne ärztliche Konsultation abzugeben.