Gianni Infantino

Gianni Infantino: Schwere Vorwürfe gegen Fifa-Präsident

Nicola Aerschmann
Nicola Aerschmann, AFP

Bern,

Vorwürfe gegen Fifa-Chef Gianni Infantino: Er soll Bundesanwalt Michael Lauber zu Amtsmissbrauch angestiftet haben. Es werden Stimmen nach einem Verfahren laut.

FIFA-Präsident Gianni Infantino
Gianni Infantino, Präsident der FIFA, spricht auf einer Abschlusspressekonferenz. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Fifa-Präsident Gianni Infantino soll Michael Lauber zu Amtsmissbrauch angestiftet haben.
  • Ohne sein Insistieren wäre es nicht zu den Treffen mit dem Bundesanwalt gekommen.
  • Dieser Ansicht ist der Basler Ex-Staatsanwalt Markus Mohler.

Die Diskussionem um die Geheimtreffen von Gianni Infantino und Michael Lauber im Schweizerhof gehen in die nächste Runde. Nun fordern immer mehr Personen ein Strafverfahren gegen den Fifa-Präsidenten.

So fordert beispielsweise der ehemalige UEFA-Präsident Michel Platini, dass Infantino sein Amt als Präsident des Fussball-Weltverbandes niederlegt. Infantino habe sich seinen Posten «durch eine clevere Kombination von Umständen» ohne eine «besondere Legitimität» gesichert. Dies sagte der 64-Jährige in einem Interview mit der schweizerischen L'Illustre.

Gianni Infantino wollte Lauber unbedingt treffen

Auch der Basler Ex-Staatsanwalt Markus Mohler spricht sich gegenüber der «Aargauer Zeitung» für ein Verfahren aus. Wie der Experte erklärt, bestehe ein «dringender Verdacht», dass Infantino den Bundesanwalt zu Amtsmissbrauch angestiftet habe.

Michael Lauber
Der ehemalige Bundesanwalt Michael Lauber. (Archivbild) - Keystone

Es sei Gianni Infantino bewusst gewesen, dass die geheimen Treffen 2016 und 2017 illegal gewesen seien, so Mohler. Gemäss der Strafprozessordnung hätten die Gespräche protokolliert werden müssen.

Berner Staatsanwaltschaft sieht keinen hinreichenden Verdacht

Bei den Gesprächen soll der Fifa-Präsident die treibende Kraft gewesen sein. Er habe immer wieder versucht, über den Walliser Staatsanwalt Rinaldo Arnold den Kontakt zu Lauber herzustellen. «Ohne Herrn Infantinos mehrfach via Arnold vorgebrachte Wünsche, den Bundesanwalt zu treffen, wäre es nicht zu diesen Treffen gekommen.»

Die Berner Staatsanwaltschaft widerspricht. Bisher vorgebrachte Hinweise würden nicht reichen, heisst es. Gerüchte und Vermutungen seien zu wenig für einen hinreichenden Tatverdacht gegen Gianni Infantino.

Gianni Infantino Michel Platini
Michel Platini attackiert Gianni Infantino. - dpa

Gegen Michael Lauber stehen Vorwürfe von Amtsmissbrauch, Amtsgeheimnisverletzungen und Begünstigungen im Raum. Er hatte nämlich zum Zeitpunkt der geheimen Gespräche mehrere Verfahren gegen den Weltfussball geleitet.

Heute Mittwoch befasst sich die Gerichtskommission erneut mit dem Fall Michael Lauber. Dabei geht es um die Frage, ob die Anhaltspunkte für ein Fehlverhalten des Bundesanwalts ausreichen, um ein Amtsenthebungsverfahren einzuleiten.

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