Bauern

Gift im Fleisch: Bauern melden sich kaum für freiwillige Kontrolle

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Luzern,

PCB-haltige Farbe in Ställen kann Kühe und ihr Fleisch kontaminieren. Die Bauern melden sich aber kaum für die freiwilligen Kontrollen.

Kuh
In Kuhställen kann der giftige Stoff PCB in der Farbe vorkommen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Kantone bieten Bauern an, die Ställe günstig auf PCB zu testen.
  • Dieser giftige, krebserregende Stoff kann die Tiere und ihre Produkte kontaminieren.
  • Doch nur wenige Landwirte meldeten sich für die Kontrolle, wohl wegen möglicher Kosten.

Vielerorts wurden in der Vergangenheit beim Bauen von Gebäuden giftige Stoffe verwendet. Neben dem berühmten Asbest ist auch polychloriertes Biphenyl (PCB) ein Beispiel. Dieser krebserregende Stoff wurde in den 50er-Jahren verwendet, 1986 wurde er verboten. Doch noch heute kommt er beispielsweise in Kuhställen vor und kann das Fleisch vergiften.

Wie der «Beobachter» berichtet, haben die Kantone Luzern und Schaffhausen deswegen Messkampagnen gestartet. Mit überschaubarem Erfolg wegen fehlenden Interesses der Bauern.

2014 wurde bei einer Stichprobe im Bündnerland PCB-verseuchtes Fleisch entdeckt. Der Chemiker Markus Zennegg fand heraus, dass im Stall PCB-haltige Farbe verwendet worden war. Dem Beobachter sagte er 2018: «Ein einzelner Farbsplitter kontaminiert eine ganze Kuh.»

Ein Jahr später wurde in der nationalen PCB-Strategie gewarnt, dass der Stoff in älteren Ökonomiegebäuden der Landwirtschaft vorkommen könne. Dadurch könne es zu Überschreitungen der Grenzwerte in tierischen Lebensmitteln kommen. Seither führt der Bund bei tierischen Produkten Stichproben durch. Mehr ist aber nicht passiert.

Sanierungskosten von 100'000 Franken können anfallen

Die Kantone Luzern und Schaffhausen starteten deswegen die Messkampagne: Bauern können ihre Ställe freiwillig und günstig oder gar kostenlos auf PCB testen lassen. Im Kanton Luzern meldeten sich aber bloss 16 Landwirte, es wurde mit 50 bis 70 gerechnet. Im Kanton Schaffhausen gab es gar bloss zwei Freiwillige.

Isst du Fleisch?

Chemiker Markus Zennegg findet dies «ernüchternd» und sagt: «Das Prinzip Freiwilligkeit funktioniert offensichtlich nicht.» Eine rechtliche Grundlage, die Landwirte zum Test zu verpflichten, fehle aber auf Bundesebene. Dies sagt der Luzerner Kantonschemiker Silvio Arpagaus.

Den Grund, weshalb die Bauern ihre Höfe nicht testen wollen, vermutet Kurt Seiler vom Interkantonalen Labor Schaffhausen bei den Kosten. Denn wenn PCB nachgewiesen wird, fällt eine Sanierung an, die gut 100'000 Franken kosten kann. Der Bund übernimmt zwar 75 Prozent davon, doch auch 25'000 Franken sind viel.

Mehr zum Thema:

Kommentare

User #6088 (nicht angemeldet)

Die Mangelerscheinungen bei den Veganern sind echt tragisch. Unterdessen sehen die sich gezwungen, ihre eigenen Texte, repetitiv, zu rezitieren. Es hat Analogien zum Wiederkäuen der Kühe. Eben musste jemand der 0,7% wieder seinen Mangel kompensieren.

User #5361 (nicht angemeldet)

Eine wissenschaftliche Studie der Stanford Universität in den USA konnte nachweisen, dass vegane Ernährung die Gesundheit positiv beeinflusst! Ein Forscherteam um Christopher Gardner teilte 22 eineiige Zwillingspaare in zwei Gruppen ein: Einer der Zwillinge ernährte sich acht Wochen lang rein pflanzlich, der andere aß auch Fleisch, Milchprodukte und Eier. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass eine pflanzliche Ernährung im Vergleich zu einer omnivoren Ernährung einen erheblichen kardiometabolischen Schutz bietet, so das Fazit der Forschenden. Im Klartext bedeutet dies: Vegane Ernährung beugt Herz Kreislauf Erkrankungen vor. Ein niedrigerer Insulinspiegel reduziert zudem das Risiko einer Erkrankung an Diabetes!

Weiterlesen

5 Interaktionen
PFAS
487 Interaktionen

Mehr Bauern

Mehr aus Stadt Luzern