Giftköder-Warnungen: Gibt es immer mehr Hundehasser in der Schweiz?
Aufgepasst beim Gassigehen! In mehreren Regionen wurden gefährliche Hundeköder entdeckt. Laut einer Tierschutzorganisation haben solche Fälle zugenommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Thurgau und im Aargau wurden Giftköder gefunden.
- Bei der Polizei werden immer wieder solche Fälle gemeldet.
- Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten glaubt: Es sind mehr als früher.
«Passt auf eure Schätzchen auf!», warnt eine Facebook-Userin aus dem Aargau die Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer in ihrer Nachbarschaft. Dazu teilt sie ein Foto, das ein mutmasslich präpariertes Stück Fleisch zeigt. Gefunden wurde der Köder in der Gemeinde Kölliken SO.
Solche Meldungen sind in der Schweiz keine Seltenheit. Auch im Kanton Thurgau wurden kürzlich erneut Giftköder gefunden. Und zwar gleich in mehreren Gebieten: In Altnau, Uttwil, Romanshorn und Neukirch/Egnach. Ein Dackel sei gestorben, heisst es ebenfalls in einem Facebook-Beitrag.
Auf Anfrage von Nau.ch bestätigt die Kantonspolizei Thurgau, dass es eine Verdachtsmeldung über einen möglichen Giftköder gegeben hat. Ansonsten gab es in diesem Jahr aber keine weiteren Meldungen.
Ähnlich klingt es bei der Aargauer Polizei. Es sei diesbezüglich keine Anzeige eingegangen, heisst es. Aber: «Es werden uns immer wieder solche Fälle gemeldet, bei welchen der Verdacht auf Giftköder besteht.» Doch sind es mehr geworden?
«Es kursieren vermehrt Warnungen»
Offizielle Statistiken dazu gibt es keine. Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten zeigt sich aber besorgt: «In unserer Wahrnehmung haben Fälle von illegal ausgelegten Giftködern in den letzten Jahren zugenommen. Es kursieren vermehrt Warnungen vor ausgestreuten Giftködern auf Facebook oder via WhatsApp.»
Die meisten Giftköder würden aus Fleisch- und Wurstprodukten bestehen. Darin werden dann Gift oder gefährliche Gegenstände wie Rasierklingen, Nägel oder Scherben versteckt. «So etwas hat keinen anderen Zweck, als den Hund zu verletzen oder gar zu töten», betont die Organisation.
Schützen kann man seine geliebten Vierbeiner in solchen Fällen nur mit viel Aufmerksamkeit beim Gassigehen. «Wenn man also Fleischreste findet, sollte man das Tier diese auf keinen Fall fressen lassen.»
Das Auslegen eines Giftköders ist in der Schweiz gemäss Tierschutzgesetzgebung schon heute strafbar. Allerdings kommen viele Täter ungeschoren davon, da sie kaum erwischt werden, bemängelt die Tierschutzorganisation.
Polizei sollte informiert werden
Dennoch sollte bei Verdachtsfällen von möglichen Hundeködern sofort die Polizei benachrichtigt werden. «Nur wenn die Polizei Kenntnis von einem Vergiftungsfall hat, kann sie Ermittlungen tätigen und Massnahmen ergreifen», schreibt die Kantonspolizei Thurgau.
Zudem sollte der Giftköder unter Einhaltung des Spurenschutzes entfernt werden. «Sodass er keine weitere Gefahr für Tier aber auch Kind darstellt.»
Leider werde oftmals nur über Social Media kommuniziert.