Graubünden: Ein Wolf hätte nicht geschossen werden dürfen
In Graubünden wurde ein Wolf erlegt, der eigentlich hätte geschützt werden müssen. Das hat nun eine DNA-Analyse ergeben.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Wolf wurde in Graubünden erschossen, der eigentlich unter Schutz stand.
- Eine DNA-Analyse hat zu dieser Erkenntnis geführt.
In Graubünden hat sich ein tragischer Fehler ereignet: Bei der Jagd auf Wölfe wurde ein Tier getötet, das eigentlich unter Schutz stand, berichtet die «Südostschweiz».
Dies ergaben DNA-Analysen aller Wölfe, die im vergangenen Winter in dem Kanton erlegt wurden.
Bis Ende Januar hatten Jäger die Erlaubnis, insgesamt 31 Wölfe zu töten. Bis Ende März wurden 21 dieser Tiere erlegt; bis Ende Januar waren es 20.
Die genetischen Untersuchungen der getöteten Tiere haben nun einige interessante Ergebnisse geliefert. Bei drei der untersuchten Tiere ist unklar, ob sie Teil eines Rudels waren oder als Einzelwölfe durch das Gebiet streiften.
Es handelt sich dabei um zwei Männchen mit den Bezeichnungen M403 und M431 sowie um ein Weibchen F154. Alle drei wurden zum ersten Mal genetisch nachgewiesen.
Das kantonale Amt für Jagd und Fischerei geht davon aus, dass zwei dieser drei Tiere einem Rudel angehörten: Das Weibchen F154 gehörte wahrscheinlich zum Beverinrudel und das Männchen M403 zum Rügiulrudel.
Sicher getötet wurde auch ein Männchen (M333), das laut Jagdamt im vergangenen Herbst Herdenschutzmassnahmen umgangen hatte. Es stammte aus dem Lenzerhornrudel bei Lenzerheide.
Auch das Leitweibchen des unauffälligen Muchettarudels bei Bergün wurde von der Wildhut erlegt. Es befand sich in schlechter körperlicher Verfassung. Trotzdem besteht das Rudel weiterhin.