Graubünden gibt drei Jungwölfe des Beverin-Rudels zum Abschuss frei
Im Sommer kam es laut dem Kanton Graubünden zu gefährlichen Begegnungen zwischen Wölfen und Menschen. Drei Jungtiere dürfen nun abgeschossen werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Drei Jungwölfe des Bündner Beverin-Rudels sollen abgeschossen werden.
- In diesem Sommer soll es gefährliche Begegnungen mit den Tieren gegeben haben.
- Das BAFU hat einen entsprechenden Antrag des Kantons Graubünden genehmigt.
Der Kanton Graubünden hat den Abschuss von drei Jungwölfen des Beverin-Rudels angeordnet. Der Grund sind drei gefährliche Begegnungen zwischen Menschen und Wölfen in diesem Sommer. Ausserdem haben die Wölfe Schafe aus geschützten Herden gerissen.
Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) habe dem Abschussgesuch aus Graubünden zugestimmt, teilte der Kanton am Montag mit.
Wölfe sollen Hirtenhund angegriffen haben
Regierungspräsident Mario Cavigelli ordnete darauf den Abschuss unverzüglich an. Wildhüter werden die drei Jungwölfe erlegen, wenn möglich im Rudelverbund, um die Wölfe zusätzlich zu vergrämen.
Die Wölfe des Beverin-Rudels hatten sich zuletzt wiederholt Menschen gefährlich genähert. So begegnete eine Hirtin im August beim Erkunden einer Alp am Schamserberg zweimal Wölfen. Einmal griffen die Wildtiere den Hirtenhund an. Sie entfernten sich erst, als die Hirtin mit lauter Stimme auf sich aufmerksam machte.
Abschuss eines erwachsenen Wolfs nicht bewilligt
Die Hirtin und zwei Bauern beobachteten später am gleichen Ort fünf ausgewachsene Wölfe und mindestens sechs Welpen. Die Bevölkerung am Schamserberg mache sich grosse Sorgen um die Sicherheit von Mensch und Tier, teilte der Kanton damals mit. So hätten die Wölfe auch wiederholt Schafe und Ziegen aus geschützten Herden getötet.
Das Bündner Amt für Jagd und Fischerei hat sich auf den Abschuss vorbereitet, wie der Kanton schreibt. Geplant sei ein rascher Eingriff im Streifgebiet des Rudels, wobei die Elterntiere geschont werden müssen. Der Kanton hatte auch den Abschuss eines erwachsenen Wolfs beantragt. Das BAFU fand dies aber nicht notwendig.