Grosse Niederschlagsmengen führen in den Bergen zu Lawinengefahr

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Bern,

Bei den extremen Wetterbedingungen in der Schweiz wird in den Bergen mit starken Niederschlägen und erhöhter Lawinengefahr gerechnet.

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In den Bergen herrscht wegen der grossen Neuschneemengen teils grosse Lawinengefahr. (Archivbild) - keystone

In der Schweiz sind seit Wochenbeginn starke Niederschläge in Form von Schnee und Regen gefallen. In Bern fiel fast so viel Regen wie sonst im ganzen Januar. Und in den Bergen herrscht wegen der grossen Neuschneemengen teils grosse Lawinengefahr.

Oberhalb von rund 1800 bis 2000 Metern fiel laut dem Wetterdienst Meteonews der gesamte Niederschlag in Form von Schnee. Damit habe sich die unterdurchschnittliche Schneesituation, zum Beispiel im Oberengadin, gebessert, hiess es am Dienstag beim WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) auf Anfrage. Verbreitet habe es in Graubünden und im Nordtessin rund einen halben Meter Neuschnee gegeben.

Am meisten schneite es in grossen Teilen des Unterwallis mit 60 bis 80 Zentimetern Neuschnee in den letzten drei Tagen. Und im Engadin habe es in den letzten 72 Stunden 80 bis 110 Zentimeter Neuschnee gegeben.

Insgesamt fiel im nördlichen Tessin und im Oberengadin seit Sonntag teilweise über ein Meter Neuschnee, so zum Beispiel auf dem Berg Motta Bianca in Graubünden. Dort waren es auf 2447 Metern über Meer 112 Zentimeter, wie es von SLF hiess. Weil sich der viele Neuschnee nicht gesetzt habe, sei die Lawinengefahr mit der Stufe vier von fünf teils gross.

Erhöhte Lawinengefahr und extreme Niederschläge

Diese zweithöchste Gefahrenstufe wurde vom SLF am Dienstagabend für die Regionen oberhalb von 2200 Metern für das östliche Tessin, weite Teile Mittelbündens, das Engadin sowie die Bündner Südtäler prognostiziert. Sonst herrsche verbreitet erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3). Am Dienstag sei es zu vielen spontanen Lawinenabgängen gekommen, insbesondere im Engadin, hiess es beim SLF weiter. Schäden seien jedoch keine bekannt.

Im Flachland fielen seit Montagmorgen sehr grosse Regenmengen. So erhielten zum Beispiel Oron-la-Ville in der Waadt 70 Millimeter und Bern 50 Millimeter Niederschlag, wie Meteonews mitteilte.

Am meisten Niederschlag fiel in einem Streifen von der Westschweiz bis nach Schaffhausen und im Süden. Dort habe es vielerorts zwischen 50 und 80 Millimeter Niederschlag gegeben, was teilweise deutlich mehr als der Hälfte der üblichen Januarniederschläge entspreche. In Bern könne in einem durchschnittlichen Januar mit 60 Millimetern Niederschlag gerechnet werden.

Die Bahnlinie der Rhätischen Bahn (RhB) über den Berninapass bleibt wegen des starken Schneefalls bis Mittwoch unterbrochen. Da auch die Passstrasse gesperrt ist, gibt es laut RhB keine Bahnersatzbusse. Poschiavo GR war nur über Italien erreichbar.

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Kommentare

User #5442 (nicht angemeldet)

Gut so bleiben die Städter in ihren Betonsilos

User #4752 (nicht angemeldet)

Gibt es Lawinen eigentlich erst seit dem Klimawandel???🤑🤑🤑🥳🥳🥳🥳🥳

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