Grundstück bei Tobi Seeobst AG in Egnach TG muss entgiftet werden

Beim Brand der Egnacher Tobi Seeobst AG 2018 ist eine grosse Menge Löschschaum auf eine Parzelle geleitet worden. Das Grundstück muss nun entgiftet werden.

Feuerwehr
Zwei Personen wurden bei einem Brand im Nationalen Zentrum für Atomforschung in Otwock bei Warschau verletzt, das Feuer ist mittlerweile unter Kontrolle. (Symbolbild) - zVg

Beim Brand der Egnacher Tobi Seeobst AG im März 2018 ist eine grosse Menge Löschschaum auf eine unbebaute Parzelle geleitet worden. Das Grundstück muss nun entgiftet werden. Die Kosten der Sanierung betragen rund eine halbe Million Franken. Wer dafür aufkommen muss, ist noch offen.

Beim Grossbrand in der Tobi Seeobst AG war Sachschaden in Millionenhöhe entstanden. Rund 1000 Tonnen Äpfel und Gemüse wurden ein Raub der Flammen. 150 Feuerwehrleute waren zum Löschen im Einsatz. Bei der Bekämpfung des Brandes mussten grosse Mengen Schaumlöschmittel eingesetzt werden. Aufgrund der hohen Menge an Schaum kam es zu einem Rückstau in der Schmutzwasser-Kanalisation.

Um zu verhindern, dass überlaufendes Löschwasser direkt in den nahe gelegenen Bodensee abfliessen konnte, wurde temporär Löschwasser auf eine unbebaute Parzelle geleitet, wie es in einer Mitteilung des Thurgauer Amtes für Umwelt heisst.

Bei einer Nachkontrolle stellten Mitarbeitende des Amts für Umwelt bis zu einer Tiefe von rund einem Meter perfluorierte Tenside (PFT) fest. PFT kommen in der Natur nicht vor, sind toxisch, nicht abbaubar und reichern sich in der Nahrungskette an.

Damit diese Stoffe nicht ins Grund- oder Seewasser gelangen können, muss der Boden auf der betroffenen Parzelle entfernt werden. Es wird mit ungefähr 1000 Kubikmeter Bodenaushub gerechnet. Ob die am Standort vorgefundene PFT-Belastung im Zusammenhang mit dem Einsatz der Schaumlöschmittel stehe, werde von der Staatsanwaltschaft Thurgau untersucht, heisst es im Communiqué weiter.

Die Kosten von knapp 480'000 Franken müssen durch den Verursacher getragen werden. Da diese straf- und haftungsrechtlichen Abklärungen noch im Gang sind, finanziert der Kanton vor. Der Regierungsrat hat das Amt für Umwelt beauftragt, die Sanierungsarbeiten durchführen zu lassen.

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