Wegen Putin: Machtkampf im Weissen Haus!
Im Weissen Haus kämpfen zwei Lager über den Umgang mit Wladimir Putin. Das eine fordert eine harte Linie, die andere sieht beim Kremlchef Friedenswillen.

Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem Sumy-Angriff zeigt sich die Spaltung im Weissen Haus im Umgang mit Putin.
- Ein Lager will eine härtere Linie, das andere sieht Friedenswillen.
- Auf welche Seite Donald Trump hört, ist unklar, es gibt jedoch Hinweise.
Russland tötete bei einem Angriff am Sonntag auf die ukrainische Stadt Sumy 34 Zivilisten und verletzte über 100 weitere.
Steve Witkoff, der Sondergesandte von US-Präsident Donald Trump, sagte am Montag, Putin sei weiterhin bereit zu einem «dauerhaften Frieden». Aussenminister Marco Rubio nannte den Angriff «grausam und tragisch». Ukraine-Beauftragter Keith Kellogg warf Russland vor, «sämtliche moralischen und internationalen Normen überschritten» zu haben. An den Reaktionen auf die Sumy-Attacke zeigt sich die Spaltung im Weissen Haus.
So berichtet das «Wall Street Journal», dass es im Umgang mit Putin und Russland zwei Lager gebe. Das eine um Rubio und Kellogg fordert eine härtere Linie. Die Kabinettsmitglieder dieses Lager glauben nicht, dass der Kreml an echtem Frieden interessiert ist. Sie wollen keinerlei Zugeständnisse machen, solange Russland ukrainisches Territorium einfordert und weitere Angriffe durchführt.
Russland aber greift die Ukraine weiter an. Eine von Trump vorgeschlagene und von Kiew akzeptierte Feuerpause wird ignoriert. Russische Truppen rücken weiter vor und beschiessen auch Energieanlagen.
Donald Trump spricht nach Sumy-Angriff von «Irrtum»
Im anderen Lager im Weissen Haus sitzt unter anderem Witkoff, der bereits zweimal bei Putin zu Besuch war. Erst am Freitag traf er den Kremlchef und liess sich mit ihm ablichten. Er zeigte sich gerührt und gab auch russische Propaganda wieder.
Zwei Lager streiten sich also im Weissen Haus über das Vorgehen mit Russland. Doch wo steht der Präsident Donald Trump?
Zum Angriff auf Sumy sagte er, es sei eine «schreckliche Sache» und «furchtbar». Er fügte aber hinzu, dass ihm gesagt worden sei, dass es ein «Irrtum» gewesen sei. Der Republikaner sagte auch, dass Putin «massgeblich verantwortlich» für den Krieg sei. Die Schuld sieht er aber ebenfalls bei Wolodymyr Selenskyj und Joe Biden.
Am Dienstagabend deutete sich dann an, dass die US-Regierung mehr in Richtung des Lagers von Witkoff tendiert: Sie teilte mit, dass sie eine Erklärung der G7-Staaten, in der der Angriff verurteilt wird, nicht unterzeichnen könne. Wie «Bloomberg» berichtet, blockieren die USA die Erklärung, da sie «daran arbeiten, den Raum für Friedensverhandlungen aufrechtzuerhalten».