Gutes Pilzjahr beschert mehr Vergiftungsfälle
Die günstige Witterung in diesem Jahr hat die Pilze spriessen lassen. Die Schattenseite der Pilzsaison zeigt sich darin, dass auch mehr Menschen eine Pilzvergiftung erlitten haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Bis Ende Oktober zählte die Giftberatungsstelle Tox Info Suisse insgesamt 543 Pilzvergiftungsfälle.
- Die Schweizerischen Vereinigung amtlicher Pilzkontrollorgane rät, die Pilzernte von Fachleuten kontrollieren zu lassen.
Von Januar 2017 zum Abschluss der Hauptpilzsaison Ende Oktober zählte die Giftberatungsstelle Tox Info Suisse insgesamt 543 Pilzvergiftungsfälle beim Menschen, wie es auf Anfrage hiess. Im Vorjahreszeitraum waren es nur 379 Fälle gewesen. Die Zunahme zeigte sich in fast allen Kantonen.
Die Anzahl der Pilzvergiftungen sei tatsächlich «ungewöhnlich hoch», sagte Katharina Schenk-Jäger von Tox Info gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Zuletzt habe es 2012 überdurchschnittlich viele Vergiftungen wegen Pilzen gegeben. Damals wurden 480 Fälle registriert.
Für Marionna Schlatter, Medienverantwortliche der Schweizerischen Vereinigung amtlicher Pilzkontrollorgane (VAPKO), ist die Erklärung für die Zunahme bei den Vergiftungen simpel: «Viele Pilze, viele Vergiftungen.«Auch die vermehrte Medienberichterstattung über die Pilze spielt laut Schlatter eine Rolle. «Das motiviert dann immer auch Leute in die Pilze zu gehen, die wenig Ahnung haben.»
Die VAPKO rät, die Pilzernte von Fachleuten kontrollieren zu lassen. Im vergangenen Jahr wurden gemäss der Schätzung der VAPKO, die auf eigenen Statistiken beruht, in rund 40 Prozent der Kontrollen ungeniessbare Pilze konfisziert. In etwa 15 Prozent waren giftige Pilze dabei, in etwa 2 bis 3 Prozent tödlich giftige.