Guy Parmelin

Guy Parmelin spricht über wirtschaftliche Folgen des Coronavirus

Das Coronavirus lässt die Schweizer Wirtschaft aufschrecken. Nun tauscht sich Wirtschaftsminister Guy Parmelin am Krisengipfel mit Sozialpartnern aus.

Guy Parmelin
Bundesrat Guy Parmelin. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Coronavirus wird auch für die Schweiz wirtschaftliche Folgen haben.
  • Deshalb will sich Wirtschaftsminister Guy Parmelin mit Sozialpartnern austauschen.
  • Es sollen Forderungen und Sorgen rund um die Coronavirus-Notlage besprochen werden.

Keine Hotelgäste aus China, weniger Uhren- und Schmuckverkäufe: Auch die Schweizer Wirtschaft bekommt die Folgen des Coronavirus zu spüren.

Am stärksten betroffen ist in der Schweiz der Tourismus. Abgesagte Events, wie der Autosalon oder die Schmuckmesse, verschärfen die Lage zusätzlich.

Nun trifft sich Bundesrat Guy Parmelin zum Austausch über die aktuelle Situation des Coronavirus und deren Auswirkungen auf die Wirtschaftstätigkeit. Zu den eingeladenen Gästen zählen Kantonsvertreter, Sozialpartner sowie einige Wirtschaftsverbände.

Monatliche Sitzung

Laut Bundesrat Guy Parmelin habe man sich darauf geeinigt, monatliche Sitzungen abzuhalten, solange die Coronavirus-Krise anhält. Er bezeichnete das heutige Treffen als sehr konstruktiv. Finanzielle und auch juristische Aspekte seien besprochen worden.

Guy Parmelin
Bundesrat Guy Parmelin spricht während einer Medienkonferenz nach einem Treffen mit Kantonsvertretern, Sozialpartnern und Wirtschaftsverbänden zum Austausch über die aktuelle Situation infolge der Ausbreitung des Coronavirus und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaftstätigkeit. Foto: Peter Klaunzer - Keystone

Parmelin sagte, von Kantonen, Bund und Verbänden werde jetzt Flexibilität gefordert. Niemand wisse, wie lange diese «besondere Lage» andauern werde. Eine gute Koordination sei nötig. Auch die internationale Komponente müsse berücksichtigt werden.

Heute seien Massnahmen besprochen, die bereits umgesetzt werden können, weil die gesetzlichen Vorgaben es erlaubten. Ein Beispiel sei die Einführung von Kurzarbeit. Um andere Massnahmen umzusetzen, müssten Verordnungen angepasst werden, so Parmelin.

«Keine Tabus»

Bei der Suche nach Lösungen gebe es nun «keine Tabus», betonte Parmelin, denn die Situation sei sehr ernst. Man müsse nun kurz-, mittel und langfristige Massnahmen ergreifen, sagte Parmelin weiter.

Ein zentrales Thema der Gespräche sei die Veranstaltungsbranche gewesen, die besonders von den Massnahmen gegen das Coronavirus betroffen sei. So könnte etwa die Rückerstattung von Tickets zu Liquiditätsproblemen führen. Um dem entgegenzuwirken wurde die Möglichkeit besprochen, die Rückerstattung über mehrere Monate zu ermöglichen.

Ein weiteres Kernthema sei die Kurzarbeit gewesen, denn sie habe sich als probates Mittel erwiesen. Die Möglichkeit, die Dauer von Kurzarbeit auf zwölf bis 18 Monate zu verlängern, stehe nun im Raum. Laut Parmelin ist es jedoch noch zu früh, so weit zu denken.

Kurzfristige Massnahmen im Fokus

Im Moment stünden kurzfristige Massnahmen im Mittelpunkt. Ob langfristige Konjunkturmassnahmen benötigt würden, müsse noch analysiert werden. Ein Konjunkturplan sei von den meisten Gesprächsteilnehmern nicht als die beste Möglichkeit angesehen worden

Es gebe Leute, die sagen, wenn es warm wird, sei das vorbei. Das könne aber niemand wissen, gab Parmelin zu bedenken. In den kommenden Monaten werden laut Parmelin Arbeitsgruppen über die verschiedenen Departemente hinweg unter anderem juristische und finanzielle Aspekte analysieren.

Morgen Freitag tagt der Bundesrat erneut. Ob allerdings bereits Entscheidungen zu erwarten sind, liess Guy Parmelin offen.

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