Gymnasium in Langenthal BE gibt Kleiderregeln für Mädchen heraus

Stéphanie Hofer
Stéphanie Hofer

Langenthal,

Ein langenthaler Gymnasium hat in einer Rundmail Kleidervorschriften an ihre Schüler versandt. Nur die Mädchen sind angesprochen.

So nicht! Die Schulleitung will «zu freizügigen Kleidern» den Riegel vorschieben.
So nicht! Die Schulleitung will «zu freizügigen Kleidern» den Riegel vorschieben. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Gymnasium Oberaargau hat an seine Schülerinnen Kleidervorschriften verschickt.
  • Grund sei, dass sich viele Mädchen jetzt im Sommer zu freizügig kleiden würden.
  • An die Buben wenden sich die Vorschriften derweil nicht.

«No-Gos: Durchsichtige, trägerlose oder bauchfreie Oberteile, zu tiefe Einblicke, Hintern oder Unterhose permanent sichtbar (auch bei kurzen Hosen), barfuss in den Schulgebäuden.» Eine Mail mit diesen neuen Kleidervorschriften hat ein Langenthaler Gymnasium im Kanton Bern an seine Schülerinnen verschickt. Die Schulleitung rechtfertigt den Flyer mit den Worten, dass «jetzt in der wärmeren Jahreszeit Einblicke gewährt werden, die wir lieber vermeiden möchten». Und: «Denken Sie daran, Sie gehen zur Schule und nicht in den Ausgang, oder in die Badi.»

Für die Buben gibt es derweil keine Empfehlungen. Dies, obwohl in der Originalgrafik, die die Schule laut «20 Minuten» von einer deutschen Schule kopiert hat – ebenso die männlichen Schüler angesprochen werden. Der Teil für Buben allerdings wurde rausgeschnitten. Die neuen Regeln sorgen für Kopfschütteln bei den Mädchen, aber auch bei den Jungs.

Hier macht die Schulleitung dicht: Shorts seien unangemessen für die Schule.
Hier macht die Schulleitung dicht: Shorts seien unangemessen für die Schule. - Pixabay
«No-Gos: Durchsichtige, trägerlose oder bauchfreie Oberteile.»
«No-Gos: Durchsichtige, trägerlose oder bauchfreie Oberteile.» - Keystone

Wie eine Schüler gegenüber der Zeitung sagt, seien die Vorschriften wohl entstanden, weil sich Lehrer bei der Schulleitung über zu viel Freizügigkeit beschwert hatten. Das einseitige Schreiben an die Schülerinnen rechtfertigt die Schulleitung damit, dass Frauen «ungleich mehr Möglichkeiten in Sachen Kleidungsstil» hätten. «Mit ihrem Kleidungsstil können Sie ohne Worte eine Aussage machen.»

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