Kurz vor Sommerbeginn: Strassenbauer kämpfen für kurze Hosen
Das Schwitzen hat begonnen. Während die Hosen und Röcke von Tag zu Tag kürzer werden, bleiben die Hosen der Schwyzer Strassenbauern lang. Doch nun greifen sie zur Schere.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine nationale Weisung verlangt, dass Strassenbauer auch an Hitzetagen lange Hosen tragen müssen.
- Die Strassenbauer im Kanton Schwyz wehren sich nun, gemeinsam mit der Gewerkschaft Syna.
Kleidervorschriften gehören in gewissen Branchen halt einfach dazu. Ein Banker erscheint im Anzug, eine Kassiererin der Migros die orange Uniform, und ein Strassenbauer die lange Hose. Eine neue Weisung schreibt nämlich vor, dass die Strassenbauer auf Baustellen des Kantons und Bundes lange Hosen tragen, egal wie heiss es wird.
Hintergrund ist die Sicherheit: Gemäss der SUVA müssen Strassenbauer seit Januar 2017 im Bereich von öffentlichen Strassen lange Hosen in grellen Farben und mit Reflektoren tragen. Das schreibt die Vereinigung Schweizerischer Strassenfachleute (VSS) vor. Der Grund: die Autofahrer sehen dich besser.
Widerstand auch von der Gewerkschaft
Nun wehren sich die Schwyzer Strassenbauer und erhalten Unterstützung durch die Gewerkschaft Syna. Diese hat gestern beim Schwyzer Baudirektor eine Petition mit über 600 gesammelten Unterschriften eingereicht. Darin steht unter anderem: «An Hitzetagen mit über 30 Grad müssen die Strassenbauer beim Asphaltieren eine Hitzeeinwirkung bis zu 155 Grad von unten und 35 Grad von oben aushalten.»
Das Risiko von Hitzeschlägen und gravierenden Unfällen sei zu hoch. Deshalb verlangt die Petition, dass die Weisung der langen Hosen rückgängig gemacht wird. Oder bei Hitzetagen über 30 Grad eine Ausnahmeregelung gelte.
Hinter der Petition steht Andreas Stocker von der Gewerkschaft Syna. Nau-Reporterin Alexandra Aregger traf ihn zum Gespräch, sogleich an einer Baustelle in Richterswil ZH, auf welcher (mit langen Hosen) asphaltiert wird.