Hacker sprechen Klartext zu Werken der Bührle-Sammlung
Das Kunstkollektiv KKKK hat an den QR-Codes der Bührle-Ausstellung im Kunsthaus Zürich herumgewerkelt. Es verdeutlicht Bührles Verbindungen zum NS-Regime.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Kunstkollektiv namens KKKK hat vier QR-Codes der Bührle-Ausstellung manipuliert.
- Die Codes leiteten auf die Homepage von KKKK weiter, statt auf die der Bührle-Stiftung.
- Dort heisst es etwa, dass Bührle in zweifacher Hinsicht vom NS-Regime profitiert habe.
Die Bührle-Ausstellung ist von einem Kunstkollektiv namens KKKK gehackt worden. Wer in der Bührle-Sammlung im Zürcher Kunsthaus einige der QR-Codes mit Informationen zum jeweiligen Werk aufruft, liest ungewohnt Kritisches, wie «SRF Kultur» am Dienstag berichtete.
Kunsthaus-Sprecher Björn Quellenberg bestätigt gegenüber der Nachrichtenagentur «SDA», dass «vier Codes» manipuliert worden seien.
QR-Codes leiten auf Homepage
Die entsprechenden QR-Codes leiten nicht auf die Provenienzforschung der Bührle-Stiftung, sondern auf die Homepage von KKKK. Entdeckt worden ist das am vergangenen Wochenende.
Zu dem Cézanne-Gemälde «Der Knabe mit der roten Weste», dem Aushängeschild der Bührle-Sammlung, ist dort zu lesen, dass Bührle in zweifacher Hinsicht vom NS-Regime profitiert habe. Mit Waffenverkäufen machte er ein Vermögen. Zudem nutzte er die Notlage von vom NS-Regime verfolgten jüdischen Sammlerinnen und Smmlern zum Aufbau seiner Sammlung.
Historiker bestreiten das nicht. Das Kunstmuseum hat diese Deutlichkeit bis anhin vermissen lassen.