Kunsthaus Zürich löst personelle Verflechtung mit Sammlung Bührle
Das Kunsthaus Zürich löst mit dem Rücktritt des einstigen Direktors der Sammlung Emil Bührle sämtliche Verflechtung mit der umstrittenen Stiftung auf.

Das Wichtigste in Kürze
- Lukas Gloor tritt aus Vorstand der Zürcher Kunstgesellschaft zurück.
- Damit löst das Kunsthaus Verflechtungen mit der Stiftung der Sammlung E. G. Bührle auf.
- Die Generalversammlung wählte Uli Sigg neu in den Vorstand.
Lukas Gloor, einstiger Direktor der Sammlung Emil Bührle, tritt aus dem Vorstand der Zürcher Kunstgesellschaft zurück. Damit wurden an der Trägerverein-Generalversammlung des Kunsthauses Zürich die Verflechtungen mit der Stiftung der Sammlung E. G. Bührle aufgelöst.
Die Generalversammlung hat am Montag Uli Sigg, den ehemaligen Schweizer Botschafter in China neu in den Vorstand gewählt. Dies teilte wie die Zürcher Kunstgesellschaft am Dienstag mit.
Sigg hat eine bedeutende Sammlung zeitgenössischer chinesischer Kunst aufgebaut. Zudem wird die Künstlerin Latefa Wiersch neu im Vorstand Einsitz nehmen. Sie lebt in Zürich und hat Kunst in Berlin und Bern studiert.

Gloor war in seiner einstigen Funktion als Direktor der Sammlung Emil Bührle in den Vorstand der Zürcher Kunstgesellschaft gewählt worden. Sein Rücktritt steht vor dem Hintergrund, dass Anfang 2022 das Kunsthaus und die Stiftung der Sammlung E. G. Bührle vereinbart hatten, dem Kunsthaus für die Ausstellung der Werke aus der Bührle-Sammlung mehr Freiheiten und zudem wissenschaftliche Kompetenzen zur Erforschung der Sammlung zu gewähren.
Kunsthaus schliesst mit Millionenverlust
Das Geschäftsjahr 2022 schliesst mit einem Verlust von 1,4 Millionen Franken auf Stufe Betriebsergebnis. Dies im Vergleich zum Minus von knapp einer halben Million Franken im Vorjahr. Als Grund führten die Verantwortlichen den Brand im letzten August an, der zu zusätzlichen Ausgaben und gleichzeitig Einnahmeausfällen geführt hat. Dies, weil der Museumsshop und ein Teil der Sammlung geschlossen werden mussten.
Diesem Verlust steht indes ein grosses Interesse der Besucherinnen und Besucher gegenüber. «Ich freue mich sehr, dass 2022 über eine halbe Million Menschen das Kunsthaus Zürich besucht haben. Das sind über 30 Prozent mehr als im Vorjahr», lässt sich Philipp Hildebrand, Präsident der Zürcher Kunstgesellschaft zitieren.
Zudem zählte per Ende 2022 die Zürcher Kunstgesellschaft knapp 26'000 Mitglieder. Das sind rund 5 Prozent mehr als im Vorjahr. Besucher- wie Mitgliederzahlen entsprechen einem historischen Höchststand.