Hasenpest breitet sich stark aus
Seit 2015 ist in der Schweiz die Hasenpest auf dem Vormarsch. Die Meldungen stiegen auf mehr als das Vierfache. Dabei gibt es regionale Unterschiede.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Hasenpest hat sich letztes Jahr vervierfacht.
- Der Grossteil der Erkrankten steckte sich über einen Zeckenstich an.
- Bei rechtzeitiger Diagnose sei die Hasenpest mit Antibiotika gut behandelbar.
Die Hasenpest ist in der Schweiz seit 2015 auf dem Vormarsch. Von 31 gemeldeten Fällen in den Jahren 2010 bis 2016 stieg die Zahl 2017 mit 129 Meldungen auf mehr als das Vierfache. Regional gibt es Unterschiede. Dabei liegen die Kantone Zürich und Aargau über dem schweizerischen Mittel, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in seinem am Montag veröffentlichten Bulletin schreibt. Der Grossteil der Erkrankten steckte sich über einen Zeckenstich an.
Übertragung
Das Bakterium befällt Tiere wie Nager, Hasen und Kaninchen, seltener Schafe, Rinder, Pferde, Hunde, Katzen, Vögel und Amphibien. Die Hasenpest oder Tularämie wird durch Zeckenbisse oder andere Stiche von blutsaugenden Insekten übertragen. Zudem ist eine Ansteckung im direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder Kadavern möglich sowie durch Inhalation oder der Kontakt mit durch Kot oder Kadavern kontaminierte Erde, Staub oder Wasser.
Abhängig vom Ansteckungsweg entwickeln sich unterschiedliche Krankheitsbilder. Bei der häufigsten Übertragung durch Zecken, Bremsen oder Mücken entsteht eine Geschwulst am Einstich. Auch das Auge kann Eintrittspforte sein, was zu einer Bindehautentzündung und zur Entzündung der ableitenden Lymphknoten führt. Bei Inhalation gibt es eine Entzündung der Lunge.
Meldepflichtig
Die Hasenpest ist bei Mensch und Tier meldepflichtig, da eine Kleinstmenge des Bakteriums eine Erkrankung auslöst. Die Tularämie ist bei rechtzeitiger Diagnose gut mit Antibiotika behandelbar. Weil die Infektion selten ist, ist dem BAG eine gute Sensibilisierung der Ärzteschaft wichtig.