Hausbesetzungen in Luzern: Support für Pulpa

Alexandra Aregger
Alexandra Aregger

Luzern,

Sie geben sich andere Namen, malen Plakate und stürmen leerstehende Stadtgebäude. In der Stadt Luzern wurden in den vergangenen zwei Jahren regelmässig Häuser besetzt. Aktuell läuft schon die sechste Hausbesetzung – das gibt auch politisch zu reden.

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«Es ist verständlich, dass die Leute nach etwas suchen, das unkommerziell genutzt werden kann.» - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Stadt Luzern werden vermehrt leerstehende Gebäude von Aktivisten besetzt.
  • Die SP / Juso der Stadt Luzern machen politischen Druck aufgrund leerstehender Gebäude.

«Belebt» - dieses Wort fällt immer wieder. Eine belebte Kultur, eine belebte Diskussion und allem voran eine belebte Stadt. Das fordern rund 60 Aktivisten, welche seit Samstag ein leerstehendes Haus nahe der Luzerner Museggmauer belagern. Es ist das mittlerweile sechste Haus, welches in den letzten zwei Jahren von Aktivisten besetzt wird.

Angefangen im April 2016, als Aktivisten unter dem Namen «Gundula» für drei Wochen in eine leerstehende Stadtvilla einzogen. An der selben Strasse, der Obergrundstrasse, wurden seither noch zwei weitere Stadtvillen besetzt. Diese gehören allesamt privaten Eigentümern, einer davon erstattete Anzeige gegen rund 30 Aktivisten.

Die Lage in Luzern spitzt sich zu

Nun hat sich die Lage zugespitzt. Denn die Aktivisten, welche sich dieses Mal «Pulpa» (weiblicher Tintenfisch) nennen, besetzen eine Liegenschaft, die der Stadt Luzern gehört. «Während es vielen Menschen nicht mehr möglich ist, in der Stadt zu leben, können vermögende Einzelpersonen Raum während Jahren beanspruchen, ohne ihn in irgendeiner Form zu nutzen.», schreiben die Aktivisten auf dem eigenen Blog. Die Stadt Luzern habe solche renitente Eigentümer zu lange geschützt.

Die Hausbesetzer nennen sich «Pulpa», ein weiblicher Tintenfisch, der dem Ort neues Leben einhaucht.
Die Hausbesetzer nennen sich «Pulpa», ein weiblicher Tintenfisch, der dem Ort neues Leben einhaucht. - Blog Pulpa

SP-Politiker greift das Thema auf

Der Luzerner Stadtrat hat zwar schon mehrfach betont, dass er leeren Gebäuden gegenüber skeptisch ist. Doch bei privaten Grundeigentümern sind ihm die Hände gebunden. Denn dort ist es Sache der Eigentümer, ob und wann sie leere Gebäude nutzen. Zur aktuellen Hausbesetzung erklärt der Luzerner Stadtbaumeister Marko Virant auf Anfrage: «Wir sind mit den Besetzern im Gespräch und suchen eine Lösung.» Die Liegenschaft sei bis auf den ersten Stock der Remise, welcher die Gruppe «Pulpa» besetzt, voll vermietet. «Bei diesem Raum mussten wir aufgrund des Schimmelbefalls von einer Zwischennutzung absehen.»

Trotzdem sollen Gebäude nicht einfach jahrelang leer stehen, findet Yannick Gauch. Der Grossstadtrat der Juso und Mitglied der SP Stadt Luzern hat schon mehrere Vorstösse und Postulate zum Thema eingereicht. Nau-Reporterin Alexandra Aregger traf ihn vor dem aktuell besetzten Gebäude in der Stadt Luzern.

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