Hier gibt es die meisten Bancomaten-Sprengungen in der Schweiz
In der Schweiz kommt es immer öfter zu Angriffen auf Bancomaten. Dabei setzen die Angreifenden immer mehr auf Sprengungen. Banken und Behörden sind gefordert.
Das Wichtigste in Kürze
- Letzte Nacht kam es in Dottikon AG zu einer Bancomat-Sprengung.
- Es ist nicht die einzige. Seit Anfang Jahr gab es bereits 13 Angriffe auf Bancomaten.
- Die Behörden und Banken sind gefordert. Doch Massnahmen dagegen sind wenig lukrativ.
Seit einiger Zeit nehmen Bancomaten-Sprengungen in der Schweiz zu. Die Überfälle geschehen meist nachts.
Am frühen Mittwochmorgen wurde ein Bancomat in Buchs, ZH, gesprengt. In der Nacht auf Donnerstag einer in Dottikon AG. Die Täter flüchteten auf E-Scootern.
Seit Jahresbeginn sind in der Schweiz bereits vierzehn Überfälle auf einen Bancomaten verzeichnet worden. Vergangenes Jahr waren es insgesamt 57.
Es werden verschiedenen Methoden genutzt, an das Geld in den Automaten zu kommen: Einige greifen zur Lasso-Methode, wieder andere zu hydraulischen Geräten oder setzen auf Gas. Immer öfters wird aber auch Sprengstoff eingesetzt.
Wenn ein Bancomat mit einem Lasso, Werkzeugen oder Gas aufgebrochen wird, ermittelt die Kantonspolizei. Kommt es jedoch zu einem Angriff mit Sprengstoff, ist das Bundesamt für Polizei zuständig.
Das Fedpol geht davon aus, dass in Zukunft neben Sprengstoff auch auf elektrische Manipulation gesetzt wird. Dabei wird die Software des Bancomaten angegriffen.
Schützen sich Banken genügend?
Henning Gebert, Digitalisierungsspezialist, sagt gegenüber SRF, dass die Banken mehr machen könnten. Jedoch sei der Bargeldbezug für Banken ein abnehmendes Geschäft, das immer weniger lukrativ sei. Durch zusätzliche Schutzmassnahmen würden die Kosten für das eh schon wenig lukrative Geschäft noch mehr steigen.
Obwohl es landesweit Angriffe auf die Bancomaten gibt, sind einige Regionen stärker betroffen als andere. Die Nordwestschweiz, besonders Baselland, wurde Ende 2022 Opfer mehrerer Sprengungen. Auch die Kantone Zürich, Aargau, Bern und Luzern sind stark betroffen.
Die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) hat seither drei Massnahmen ergriffen. Philipp Stotz, der bei der Bank für die integrale Sicherheit zuständig ist, sagt gegenüber SRF: «Einerseits kann man Sprengstoff nicht mehr so einfach in den Tresor einführen; das Zweite ist ein Einfärbungssystem für die Banknoten, welches das Geld unbrauchbar macht; das Dritte ist eine künstliche DNA, die als Partikel im Raum verteilt wird.»