Hirslanden-Chef: «Die Businesspläne werden nirgendwo mehr aufgehen»

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Bern,

Laut dem Hirslanden-Chef werden die Bussinesspläne der Schweizer Spitäler «nirgendwo mehr aufgehen».

Hirslanden-Chef Daniel Liedtke forderte eine ehrliche Debatte zur künftigen Finanzierung von Spitälern. (Archivbild)
Hirslanden-Chef Daniel Liedtke forderte eine ehrliche Debatte zur künftigen Finanzierung von Spitälern. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Spitäler werden in den nächsten Jahren mit Kostenproblemen zu kämpfen haben.
  • Laut dem Chef der Hirslanden-Gruppe müssen die Vergütungen steigen.

Die Geschäftsmodelle der Schweizer Spitäler werden in den kommenden Jahren laut Hirslanden-Chef Daniel Liedtke nirgendwo mehr aufgehen. Die Vergütungen müssten entweder steigen, oder man subventioniere die Spitäler direkt mit Steuergeldern, forderte er im Interview.

Der CEO der privaten Hirslanden-Gruppe verlangte dabei gleich lange Spiesse für kantonale und private Spitäler. Denn die Kostenprobleme würden die Spitäler auch mit den besten Managern nicht in den Griff bekommen, sagte Liedtke im am Dienstag publizierten Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung».

«Wir müssen eine ehrliche Debatte führen, was wir uns als Gesellschaft leisten wollen», sagte er. Dazu zählten auch gesellschaftspolitisch unbequeme Fragen: «Was machen wir beispielsweise bei einem 95-Jährigen am drohenden Lebensende noch? Wie innovativ und umfassend soll die Medizin dann handeln dürfen?» Von den Spitälern und dem Gesundheitspersonal dürtfen die Antworten auf solche Fragen nicht verlangt werden.

Liedtke forderte aber auch eine kritische Hinterfragung der Branche selbst. Sie habe vieles verschlafen. Die Mitarbeitenden seien als Ressource angeschaut worden, sagte er. «Der Lohn ist sicher ein Faktor, aber vieles hat auch mit den Schichtmodellen und den Hierarchien im Spital zu tun», sagte er.

Kommentare

User #5126 (nicht angemeldet)

Komisch, dabei steigen die KK Prämien dauernd…können unsere neuen Dauergästen nicht selber für ihre Gesundheitskosten aufkommen?

User #9458 (nicht angemeldet)

Die Frage nach dem 95 jährigen schweizer stellt sich mir gar nicht. Er hat ein leben lang KK bezahlt... Mich stellt sich eher die Frage ob wir Gott spielen dürfen und uns in die natürliche Selektion einmischen, sollen wir wirklich jedes Baby von Gästen das höchstens 5 wird, bis 95 am leben erhalten obwohl es immer auf Hilfe angewiesen sein wird?

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