Hitze: Das sind die grossen Gewinner und Verlierer
Die heissen Temperaturen der letzten Wochen haben ihre Vor- und Nachteile. Winzer und Glacéverkäufer profitieren, Tiere und Bauern leiden.
Das Wichtigste in Kürze
- Diese Tage herrschen in der Schweiz verbreitet Temperaturen über 30 Grad.
- Während Urlauber das tolle Wetter am Wasser geniessen, leider vor allem Tiere.
- Ausserdem löst die Wärme überdurchschnittlich viele Felsstürze aus.
Der Sommer 2018 schlägt den Hitzesommer 2003 – fast unvorstellbar. Während einige von uns die heissen Temperaturen geniessen und ihre Ferien gemütlich an einem See oder einem Fluss verbringen, leiden andere unter den Folgen. Die Verlierer und Gewinner der Hitze:
Die Gewinner
Winzer: Sonnenschein und Hitze geben Weinreben optimale Bedingungen für einen Wachstumsschub. Solange die Pflanzen genug Wasser bekommen, gedeihen sie auch in der grössten Hitze prächtig. Vor allem, wenn es zwischendurch gewittert, speichert der Boden das Wasser während längerer Zeit. Ältere Reben haben denn auch tiefere Wurzeln.
Glacéverkäufer, Badis und Bars im Freien: Wirklich nützliche Tipps gegen die Hitze gibt es kaum. Doch, Moment – ein kaltes Glacé. Wie «Zentralplus» berichtet, erhöht sich die Anzahl verkaufter Glacés bei heissen Temperaturen nämlich rund ums Zehnfache.
Die Ferientechniker und Schulkinder: Wer frei hat, kann seine Zeit momentan vor allem am Wasser verbringen, egal ob zu Hause in der Schweiz oder im Ausland am Meer. Am besten aushalten lässt sichs doch in der Nähe des kalten Nass.
Die Verlierer
Hitze löst aussergewöhnlich viele Felsstürze aus: Laut Bergforschern vom WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF lösen Hitzesommer besonders in Permafrostregionen oberhalb von 2500 Metern viele Felsstürze aus. Die Forscher gehen davon aus, dass hohe Lufttemperaturen im Felsen zu Spalten führen und diesen instabil machen. Ausserdem ereignen sich auch in den darauffolgenden Wintermonaten aussergewöhnlich viele Felsstürze.
Die Tiere: Nicht nur eine Borkenkäferplage – weil sich die Tiere bei Wärme lieber vermehren – kann aufgrund hoher Temperaturen entstehen, sondern die Tiere leiden allgemein. Hunde und Katzen, Nager und Vögel neigen bei Hitze zu Kreislaufproblemen. Hunde und Katzen können nur eingeschränkt durch Drüsen an den Pfoten schwitzen, Vögel gar nicht. Wie bei Menschen gilt deshalb: Viel zu trinken geben und schattige Plätze anbieten. Aber Achtung: Ventilatoren sollten nicht gegen unsere vierbeinigen Begleiter gerichtet werden.
Die Bauern: Pflanzen leiden unter der Hitze. Bauern damit ebenso. Bereits Anfang Juni beklagten erste Landwirte massive Ernteausfälle. Vor allem im Aargau ist die Situation prekär: «Der Weizen zum Teil schon abgestorben», sagte Alois Huber, Präsident vom Bauernverband Aargau schon Anfang Juli zu Nau.