Hitzewelle: Wegen Wassermangel klagen Bauern über Minifrüchte
In Roman Henauers Gebiet, der Bodenseeregion, ist die Situation besonders prekär. Da die Trinkwasserversorgung sichergestellt sein muss, verbietet die Gemeinde den Bauern und den Privatpersonen ihre Felder und Blumen zu giessen. Damit die Ernte nicht verdorrt, holen die Landwirte ihr Wasser direkt aus dem Bodensee
Roman Henauer, Landwirt aus Kesswil TG, schaut besorgt auf seine Birnenplantagen. Die Früchte müssten zu dieser Jahreszeit eigentlich schon viel grösser sein. Aufgrund des Wassermangels können die Früchte aber nicht genug Flüssigkeit aufsaugen und bleiben darum klein.
Eigentlich würde ein Birnbaum um die 150 Früchte tragen. «Weil wir aber zu wenig Wasser haben, haben wir rund 50 Birnen bereits ablesen müssen, damit die Energie wenigstens für die anderen 100 reicht», sagt Landwirt Roman Henauer.
Nicht nur das Wasser kostet viel, dass seine Nachbaren extra vom Bodensee auf Henauers Land bringen müssen, Probleme gebe es auch bei der Ernte: «Statt 6 Birnen müssen wir acht Birnen ablesen um auf das gewünschte Gewicht zu kommen. Das gibt viel mehr Arbeit für weniger Geld am Schluss».
Früchte zu klein für Markt
In dieser Jahreszeit wachsen die Birnen normalerweise zwischen 3 und 4 Millimetern pro Woche, wegen des Wassermangels können sie nun aber maximal 2 Millimeter zulegen erklärt Roman Henauer. Das Problem: Der Markt gibt eine Mindestgrösse vor. Erreicht die Frucht diese Mindestgrösse nicht reicht sie höchstens noch zum Mosten oder als Dünger.
Ein Drittel Birnen weggeworfen
Viel Arbeit für wenig Geld
Das Wichtigste in Kürze
- Früchte wachsen auf den Feldern nur halb so schnell wie üblich zu dieser Jahreszeit.
- Der Markt verlangt eine Mindestgrösse von Äpfeln und Birnen.
- Bauern geraten in die Bedrouille.