Höchste Lehrerin sieht Masken bei Primarschülern als Möglichkeit

Simon Binz
Simon Binz

Zürich,

Die höchste Lehrerin der Schweiz sieht Masken bei Primarschülern als mögliche Corona-Schutzmassnahme. Einen Schulstopp möchte Dagmar Rösler aber verhindern.

Dagmar Rösler Schweiz Coronavirus
Dagmar Rösler, Präsidentin des Dachverbandes Lehrerinnen und Lehrer Schweiz. - Screenshot SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Die höchste Lehrerin hat sich für schärfere Corona-Massnahmen in der Schule ausgesprochen.
  • Dagmar Rösler kann sich etwa eine Maskenpflicht in der Primarschule vorstellen.
  • Eine flächendeckende Schulschliessung sieht Rösler aber als «allerletzte» Massnahme.

In Grossbritannien und in Deutschland sind die Schulen zu – auch in Italien oder Österreich gibt es keinen Präsenzunterricht. Und in der Schweiz? In einzelnen Kantonen wurden die Weihnachtsferien um einige Tage verlängert, andere Kantone setzten auf sogenannte Vertiefungswochen ohne Präsenzunterricht.

Doch grundsätzlich bleiben hierzulande die Schulen offen. Das entspricht auch der Empfehlung der Covid Taskforce des Bundes: «Das Grundrecht auf Bildung soll soweit als möglich gewahrt bleiben.»

Von dieser Grundhaltung weicht auch die Präsidentin des Dachverbandes Lehrerinnen und Lehrer Schweiz nach wie vor nicht ab. «Ich habe persönlich immer die Meinung vertreten, dass eine flächendeckende Schulschliessung die allerletzte Massnahme sein sollte», sagte Dagmar Rösler in der gestrigen Ausgabe von «10vor10».

Coronavirus Schulen Dagmar Rössler
Dagmar Rösler, Präsidentin Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz diskutiert bei «10vor10» mit SRF-Moderator Urs Gredig über das Coronavirus und in den Schulen. - Screenshot/SRF

Rösler, die als Studiogast zu Besuch war und sich den Fragen von SRF-Moderator Urs Gredig stellte, meinte aber auch: «Ich bin mittlerweile der Meinung, dass, wenn sich die gesundheitliche Situation weiter verschlechtert und sich zuspitzt, wie jetzt etwa gerade mit der neuen Mutation, muss man über flankierende Massnahmen diskutieren.»

Ein Beispiel solcher «flankierender Massnahmen» sieht Rösler etwa bei Masken für Primarschülern. «Das ist sicher eine Möglichkeit. Oder der Halbklassen-Unterricht – oder man lässt nicht alle zur gleichen Zeit antraben und lässt nicht alle zur gleichen Zeit wieder nach Hause.»

Höchste Lehrerin: «Fernunterricht für ältere Schüler möglich»

Die Lehrerin stellte klar, dass sie es wichtig finde, bei möglichen Massnahmen zwischen den Altersgruppen zu differenzieren: «Erst- und Zweit-Klässler dürfen wir nicht einfach zu Hause lassen und das Gefühl haben, sie würden auf diese Art und Weise gut lernen.»

Bei älteren Schülern könne man hingegen sicher verlangen, dass sie im Fernunterricht «zu etwas fähig sind», so Rösler und fügte hinzu, dass es aber auch dort sensiblere Gruppen gebe. Damit meint sie etwa die Schüler und Schülerinnen, die sich gerade im Berufsfindungsprozess oder in einem Abschlussjahr befinden.

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Nach dem ersten Lockdown im Frühling (Bild) wären Schulen laut der höchsten Lehrerin der Schweiz auf einen erneuten Schulstop vorbereitet. - Keystone

Den Fernunterricht über längere Zeit hinzuziehen, würde sie grundsätzlich aber auch bei älteren Schülern nicht unterstützen. «Irgendwann kommt auch der soziale Aspekt ins Spiel», sagte die Mutter von zwei Teenager-Mädchen. «Es fehlt ihnen die Bewegung, der Kontakt mit den Lehrern und anderen Schülern.»

Sollte es trotz allem zu einem erneuten Lockdown kommen, wäre man laut Rösler in den Schulen aber grundsätzlich vorbereitet. «Wir haben beim ersten Shutdown im Frühling ganz viel gelernt. Man merkte, was mit wem möglich ist und was nicht.»

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