Die starken Niederschläge bereiteten den Anwohnern des Bodensees Probleme mit Hochwasser. Nun kommt mit der Hitze noch Schmelzwasser obendrauf.
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Berlingen TG am Bodensee vergangene Woche: Das Ufer ist überschwemmt, das Hochwasser dringt ins Dorfinnere. - Nau.ch/Nico Leuthold

Das Wichtigste in Kürze

  • Zuletzt sorgten starke Niederschläge für hohe Wasserpegel.
  • Am Bodensee herrscht aktuell die Gefahrenstufe 3 von 5.
  • Mit der Hitze kommt nun noch das Schmelzwasser hinzu.
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Zuletzt hat es immer wieder stark geregnet, was schweizweit zu Hochwasser führte. Im Bodensee kommt das Wasser teils immer noch über das Ufer. Und es kommt schon neuer Ärger: Nun sorgen die sommerlichen Temperaturen auch noch für mehr Schmelzwasser.

Michèle Oberhänsli, Hydrologin beim Bundesamt für Umwelt (Bafu), erklärt bei Nau.ch: «Die hohen Temperaturen beschleunigen die Schneeschmelze in den Alpen.» Das führe zu einem erhöhten Wasserzufluss in den Bodensee.

Vor allem intensive Regenfälle, aber auch Schmelzwasser hätten die Pegelstände in den letzten Wochen erheblich erhöht. Aktuell herrscht am Bodensee die Gefahrenstufe 3 von 5.

So sah es noch letzte Woche am Bodenseeufer aus:

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Steckborn im Kanton Thurgau steht unter Wasser.
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Nicht alle halten sich an die Absperrungen.
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Die Uferpromenade in Steckborn ist überflutet.
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Auch in Berlingen TG ist der Bodensee über die Ufer geschwappt.
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Wer am Ufer unterwegs ist, braucht Gummistiefel.

Das Schmelzwasser stammt hauptsächlich aus den Alpen, insbesondere aus dem Einzugsgebiet des Alpenrheins und der Bregenzer Ach. Die Flüsse transportieren das Wasser in den Bodensee.

Expertin fordert mehr Schutz vor Hochwasser

Um Hochwasserauswirkungen möglichst gering zu halten, sei essenziell, dass Flussläufe renaturiert und Hochwasserschutzbauten ausgebaut würden. «Eine gut informierte Bevölkerung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle», betont die Hydrologin.

Das Bafu informiere während Ereignissen mit dem Naturgefahrenbulletin sowie kontinuierlich mit dem hydrologischen Bulletin des Bundes.

Hast du schon einmal ein Hochwasser erlebt?

Übrigens: Der Klimawandel führt zu einer früheren Schneeschmelze und saisonalen Verschiebungen. «Seit 1864 ist das Jahresmittel der Lufttemperatur in der Schweiz um zwei Grad Celsius gestiegen», berichtet Oberhänsli. Deshalb kommt es häufiger zu Hochwasser.

Die aktuelle Hochwasserlage verdeutliche, dass präventive Massnahmen nötig seien. Oberhänsli fordert: «Die Wasserwirtschaft muss angepasst werden, um die Folgen des Klimawandels zu bewältigen.»

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