Hochwassersituation entspannt sich weiter - Pegel sinken deutlich
Die Pegel der Schweizer Seen sinken weiter. Vor dem Wochenende warnt Meteoswiss aber vor neuerlichen Gewitter und lokalem Hagel.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz sinken die Pegelstände nach den Unwetter von letzter Woche wieder.
- Die Kapellbrücke in Luzern öffnet wieder.
Die Hochwassersituation in der Schweiz entspannt sich weiter. Auch am Dienstag sanken die Pegel fast überall weiter, zumindest stiegen sie nirgends an. Der Pegel des Vierwaldstättersees senkte sich bis zum Mittag auf 434,66 Meter. Er lag damit 28 Zentimeter tiefer als in der Nacht auf Samstag, als das Hochwasser sein Maximum erreicht hatte.
Auch wenn sich die Situation damit entspannt hat, gilt für den Vierwaldstättersee noch immer die zweithöchste von fünf Gefahrenstufen. Da nächste Woche wieder Gewitter möglich seien, würden die mit Sandsäcken aufgebauten Schutzbauten entlang der Reuss vorerst nicht entfernt, teilte die Stadt am Dienstag mit.
Kapellbrücke öffnet wieder
Trotzdem kehrt in der Stadt sichtbar die Normalität zurück. Es fliesst nun kein Wasser mehr aus der Reuss auf den Rathausquai, so dass die Kapellbrücke am Dienstag wieder geöffnet werden konnte. Die drei anderen Fussgängerbrücken waren bereits am Montag freigegeben worden.
Auch die Lage am Thunersee normalisierte sich weiter. Der Seepegel sank am Dienstagvormittag unter die Hochwassergrenze. Allerdings liegt er noch immer weit über dem Normalstand, und das Bundesamt für Umwelt (Bafu) gibt für den See die Gefahrenstufe 3 (erhebliche Gefahr) an. Die Motorschifffahrt ist ab Mittwoch wieder erlaubt. Der Regierungsstatthalter mahnte die Bootsführer allerdings zur Vorsicht.
Die Situation am Neuenburgersee, dessen Pegel am längsten angestiegen war, beruhigte sich erst am Montagmorgen, nachdem er auf ein Rekordniveau angestiegen war: 430,73 Meter über Meer - 29 Zentimeter mehr als beim Rekord im Mai 2015. Seit Montag sinkt der Wasserpegel am Neuenburgersee leicht.
Nach wie vor extrem viel Wasser hat der Bielersee. Die Experten des Kantons gehen davon aus, dass der Pegel erst gegen Ende der Woche unter die Hochwassergrenze fallen wird. Bis das Normalniveau erreicht ist, dürften noch zwei bis drei Wochen vergehen - vorausgesetzt, dass es in dieser Zeit keine starken Niederschläge gibt. Auch am Dienstag galt für den Bielersee die höchste Gefahrenstufe 5.
Meteonews warnt vor Gewittern am Wochenende
In Genf sinkt der Pegel des Sees nach Angaben des Kantons vom Montagabend etwa zwei Zentimeter pro Tag. Der Wasserstand dürfte am Samstag 372,5 Meter über Meer erreichen. Das sind noch 20 Zentimeter über dem üblichen Pegel im Sommer.
Vor heftigen Gewittern und lokalem Hagelschlag warnt der private Wetterdienst Meteonews für das kommende Wochenende. Ab Samstagnachmittag oder in der Nacht auf Sonntag müsse mit teils heftigen Gewittern gerechnet werden, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag.