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Hohe Werte: St. Gallen stoppt Fleisch-Verkauf wegen Chemikalien

Keystone-SDA
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Stadt St. Gallen,

Im Fleisch von einigen St. Galler Kühen sind hohe PFAS-Werte gemessen worden. Nun stoppte der Kanton den Verkauf der entsprechenden Lebensmittel.

Rindfleisch
Die Chemikalien, die im Rindfleisch gemessen wurden, sind schwer abbaubar. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Kanton St. Gallen wird der Verkauf von Lebensmittel mit Rind gestoppt.
  • Grund dafür sind hohe PFAS-Werte, die im Fleisch von einigen Kühen gemessen wurden.
  • Auch fordert die Regierung einen nationalen Aktionsplan, um mit der Situation umzugehen.

Der Kanton St. Gallen hat im Fleisch von einigen Kühen hohe PFAS-Werte gemessen. Er stoppte den Verkauf der entsprechenden Lebensmittel. Die St. Galler Regierung fordert einen nationalen Aktionsplan im Umgang mit den schwer abbaubaren Chemikalien.

Der Kanton vermutet gemäss Mitteilung der Staatskanzlei vom Mittwoch als Ursache der belasteten Landwirtschaftsflächen in vielen Fällen Klärschlamm aus Abwasserreinigungsanlagen. Dieser durfte bis 2006 als Dünger auf landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht werden, wodurch die Chemikalien «Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen» (PFAS) in die Böden gelangte.

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PFAS werden seit Jahrzehnten industriell genutzt, zum Beispiel in wasserabweisenden Regenjacken, teflonbeschichteten Bratpfannen oder Löschschaum. Diese Chemikalien gelangen in die Umwelt und können in der Nahrungskette sowie im Menschen nachgewiesen werden. Für den Menschen stellen sie ein mögliches gesundheitliches Risiko dar.

Kommentare

User #2068 (nicht angemeldet)

Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) stuft den Verzehr von rotem Fleisch in einer neuen Monographie als „wahrscheinlich karzinogen für den Menschen“ (Gruppe 2A) ein. Fleischwaren werden sogar als definitives Gruppe 1 Karzinogen in die gleiche Kategorie wie Tabakrauchen eingestuft.

User #2068 (nicht angemeldet)

Ein viel gebrachtes Argument gegen die Abschaffung der Nutztierhaltung ist das Schicksal von Graslandschaften. Was würde also mit diesem Weideland passieren, wenn keine Kühe und andere Wiederkäuer mehr darauf weiden? In produktiven Regionen könnte das Weideland zu Ackerland umfunktioniert wird. In abgeschiedenen Regionen – auch in unseren Bergregionen, würde die Natur Gebüsche und sogar Wälder hervorbringen! Laubwälder bieten nicht nur Lebensraum für viele Tiere, Pflanzen und Pilze. Sie erhöhen auch den Grundwasserspiegel, sorgen für ein kühleres Waldklima und beugen so auch Bränden vor. Grundsätzlich: Würden wir vegan leben, bräuchten wir nur noch etwa 10% der aktuell verwendeten, landwirtschftlich genutzten Flächen für den Anbau von Getreide, Gemüse und weiteren Pflanzen!!

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