Tod

Hundehalter in Erlach BE bestürzt nach Blaualgen-Drama

In Erlach BE ist ein Hund an einer Vergiftung gestorben, nachdem er Wasser aus einem Kanal am Bielersee getrunken hatte. Hundehalter fordern ein Umdenken.

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Gemeindepräsidentin Petra Frommert im Interview mit Nau.ch über den Vergiftungstod eines Hundes aufgrund von Blaualgen im Bielersee. - Nau.ch / Drone-Air-Media.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Wochenende ist in Erlach BE am Bielersee ein Hund an einer Vergiftung gestorben.
  • Der Vierbeiner hatte Wasser aus einem Kanal getrunken – der Verdacht: Blaualgen.
  • Hundehalter vor Ort zeigen sich besorgt.

Diese Geschichte löst bei Tierfreunden grosse Betroffenheit aus: Am Wochenende ist am Bielersee in Erlach BE ein junger Hund gestorben. Der Tierarzt geht davon aus, dass das Tier an einer Vergiftung durch Blaualgen verendet ist.

Gemeindepräsidentin Petra Frommert erklärt den Vorfall gegenüber Nau.ch: Die Kantonspolizei habe sie am Samstagabend informiert, dass der Hund Wasser aus einem Kanal am Hafen getrunken hat, in welchem sich Blaualgen gebildet hatten.

Kurze Zeit später bestätigte die Auswertung der gesammelten Proben den Verdacht. Man habe eine «geringe Konzentration» feststellen können, so Frommert – aber: «Das Gift der Blaualgen ist nachweisbar.»

Hundehalter sind besorgt

Für Menschen sei diese Konzentration nicht gesundheitsschädigend. Hunde seien aber besonders gefährdet: Optisch seien die Blaualgen nämlich nicht immer sichtbar, so Frommert weiter.

Die Erlacher Hundehalterin Monika hat so einen Fall selbst einmal erlebt, wie sie Nau.ch erzählt. «Es sind ganz traurige Tode für diese Tiere.» Es sei immer erschreckend, gerade wenn man selbst einen Hund habe, erklärt sie.

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Hundehalterin Monika im Gespräch mit Nau.ch über die Gefahr für Hunde, welche von Blaualgen ausgeht. - Nau.ch / Drone-Air-Media.ch

Gibt man nicht Acht, seien die Vierbeiner schnell im Wasser. Die Vorsichtsmassnahme von Monika: «Einfach meiden.» Konkret heisst das, sie selbst geht mit dem Hund bei hohen Temperaturen nicht mehr an Seen, sondern an Fliessgewässern spazieren.

Wie gefährlich sind Blaualgen?

Immer wieder gibt es Fälle von Blaualgen-Vergiftungen bei Vierbeinern. Im letzten Sommer kamen beispielsweise am Greyerzersee und am Neuenburgersee Hunde ums Leben. Auch deshalb hatte Grünen-Nationalrätin Manuela Weichelt vom Bundesrat im März Antworten verlangt: Wie gefährlich sind Blaualgen für Mensch und Tier?

Manuela Weichelt Grüne
Nationalrätin Manuela Weichelt (Grüne/ZG) wollte vom Bundesrat wissen, wie gefährlich Blaualgen für Mensch und Tier sind. (Archivbild) - keystone

Wissenschaftlich betrachtet sind Blaualgen keine Algen, sondern Cyanobakterien. Ruhiges Wasser, und insbesondere starke Sonneneinstrahlung und ausreichend Nährstoffe sind förderlich für deren Massenvorkommen.

Bundesrat warnt vor Giftstoffen

Manche Cyanobakterien produzieren Giftstoffe. Bei einer Blüte kann die Konzentration derselben stark ansteigen: Dann könne Hautkontakt mit dem Wasser oder das Verschlucken von grösseren Mengen gesundheitsschädigend sein, erklärt der Bundesrat.

Für Menschen sei es wichtig, nicht in auffällig verfärbtem oder stark getrübtem Wasser zu baden. Auch der Erlacher Hundehalterin Monika gibt die Landesregierung recht: «Tiere sollten von solchem Wasser ferngehalten werden.»

Blaualgen
Blaualgenblüte auf einem Gewässer. (Symbolbild) - keystone

Schliesslich sei es wichtig, dass Kantone und Gemeinden ihre Informationskampagnen fortsetzten und die Bevölkerung rechtzeitig vor Blaualgenblüten warnten. Ob es sich in Erlach um eine derartige Blaualgenblüte handelte, ist allerdings unklar.

Besitzen Sie einen Hund?

Die Analyse der Wasserproben spreche dagegen, erklärt Claudia Minkowski vom kantonalen Gewässer- und Bodenschutzlabor gegenüber der «Berner Zeitung». Da Blaualgenblüten kurzzeitig auftreten können, sei es aber durchaus denkbar, dass sich die Konzentration zum Entnahmezeitpunkt bereits wieder aufgelöst hatte.

Kommentare

User #3268 (nicht angemeldet)

Man könnte es auch artgerecht nennen. Ein Tier mit soviel Energie sein Leben lang an einer Leine spazieren lassen ist widernatürlich. Menschen richten im Alltag viel mehr Unheil an, faktisch ohne Konsequenzen. Menschen werden auch nicht pauschal "bestraft".

User #3652 (nicht angemeldet)

…Hunde immer noch frei herumlaufen lassen…?? Unverbesserlich-77

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