«Husten hartnäckiger»: Darum sind Kinder diesen Winter dauernd krank

Karin Aebischer
Karin Aebischer

Zürich,

Während viele Erwachsene diesen Winter an Dauer-Pfnüsel leiden, ist es bei den Kindern der Husten, der hartnäckiger ist als in anderen Jahren.

Kinder krank
Da bei Kindern weniger Immunität besteht, sind sie besonders anfällig für Grippeinfektionen. - pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Weil Kinder weniger immun sind, werden sie schneller krank als Erwachsene.
  • Dieses Jahr sind bei Kindern Infektionen nacheinander in kurzem Abstand häufig.
  • Auch der Husten hält sich hartnäckiger.

Husten, Schnupfen, Fieber bis hin zur Lungenentzündung. Winter für Winter werden besonders viele Kinder krank. Das erlebt zurzeit auch Fabia N.* aus Freiburg. Ihre beiden Töchter (5 und 2 Jahre) lagen eine Woche lang mit hohem Fieber flach. Sie hätten fast nur geschlafen. «Ich habe sie kaum wiedererkannt», erzählt sie Nau.ch. «So krank waren sie noch nie.»

Ein Anruf beim Arzt habe sie dann aber beruhigt. «Es würden zurzeit viele Kinder mit Grippe im Bett liegen – und das auszukurieren, brauche halt einfach seine Zeit.»

Hat die Grippe Sie diesen Winter erwischt?

Dass sich Kinder schneller eine Grippe einfangen als Erwachsene, hat seine Gründe: «Grundsätzlich sind Kinder besonders anfällig für Grippeinfektionen, da bei ihnen noch weniger Immunität aus Vorjahren besteht und sie in Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen und Kindertagesstätten engen Kontakt miteinander haben», erklärt Didier Plaschy, Sprecher der Berner Inselspital-Gruppe auf Anfrage.

Er könne nicht sagen, dass sich die Infektionen in diesem Winter stark von denen anderer Jahre unterscheiden würden. Aber, so Plaschy: «Bei den aktuell verschiedenen zirkulierenden Viren sind jedoch Infektionen nacheinander in kurzem Abstand häufig.» Sprich: Kinder werden immer wieder von Neuem krank.

Dauer-Pfnüsel bei Erwachsenen, Dauer-Husten bei Kindern

Während viele Erwachsene in diesem Winter unter Dauer-Pfnüsel leiden, ist es bei den Kindern der ewige Husten, der sie plagt. So beobachten Apothekerin Bianca Schmucki und das Team der Dr. Andres Apotheke in Zürich Stadelhofen, «dass der Husten bei kleinen Kindern dieses Jahr hartnäckiger ist».

Erzählungen von Eltern zufolge seien die Hustenattacken ihrer Schützlinge in dieser Saison schwerer in den Griff zu kriegen, so Schmucki. Dies sei zwar mühsam, aber ungefährlich: «Husten ist lästig und stört auch den Schlaf von Eltern und Geschwistern empfindlich, kann aber durchaus mehrere Wochen bis Monate andauern, ohne eine echte Gefahr darzustellen.»

Im Schnitt würden Erkältungssymptome mindestens fünf bis sieben Tage andauern. «Was sich wohl wie zwei Wochen anfühlt für die besorgten Angehörigen», so Bianca Schmucki.

Viele Kinder mit Atemwegsinfektionen im Spital

Nur die Spitze des Eisbergs der erkrankten Kinder sieht das Team des Kinderspitals Zürich.

Dort beobachtet Chefarzt Christoph Berger, dass sich die diesjährige Grippewelle bezüglich Anzahl hospitalisierter Kinder und Schweregrad derer Erkrankung nicht vom vergangenen Winter unterscheidet. «Wir sehen aber viele Kinder, die mit Atemwegsinfektionen hospitalisiert sind, die Influenza macht einen kleinen Teil davon aus», so Berger.

Das Inselspital verzeichnete früh im Winter «eine sehr hohe Anzahl Fälle von RSV», so Sprecher Didier Plaschy. Im Gegensatz zum Vorwinter seien diesmal auch viele ältere Kinder – also älter als ein Jahr – davon betroffen gewesen. Mittlerweile seien die Fallzahlen aber wieder stark gesunken.

«Daneben sehen wir weiterhin viele Kinder stationär mit Influenza oder durch Influenza getriggerte bakterielle Lungenentzündungen, vor allem Pneumokokken.» Das Coronavirus hingegen habe in keiner Phase dieses Winters eine relevante Rolle bei Kindern gespielt.

Kommentare

User #3637 (nicht angemeldet)

Mit Zertifikat bleibst du gesund ,gau Alain

User #2678 (nicht angemeldet)

Gut so dann brüllen, kreischen und schreien die weniger

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