«Bis zu 4 Wochen»: Darum leiden viele Schweizer unter Dauer-Pfnüsel
«Der Leidensdruck ist höher», sagt ein Apotheker zur aktuellen Erkältungs-Saison. Viele seien klar länger krank als in den Jahren zuvor.
Das Wichtigste in Kürze
- Wer in diesem Winter eine Erkältung erwischt, wird sie nicht so rasch wieder los.
- Die Symptome halten länger an als je zuvor.
- Dies beobachtet auch Apotheker Leo Grossrubatscher aus Zürich in seiner täglichen Arbeit.
Die Nase läuft oder ist ständig zu, der Husten will einfach nicht weggehen und der Kopf ist entsprechend schwer: Viele Schweizer sind zurzeit erkältet. Und bei auffallend vielen dauert der Schnupfen oder Husten deutlich länger als sonst.
«Ich bin seit Weihnachten verschnupft – mal schlimmer, mal weniger schlimm.», sagt Marina Müller (39)*. Allmählich zehrt es an ihrer Energie. Und sie hat bemerkt, dass es vielen Leuten in ihrem Umfeld genauso geht.
Diese Beobachtung bestätigt Apotheker Leo Grossrubatscher von der Dr. Andres Apotheke in Zürich Stadelhofen. «Die Erkrankungen ziehen sich oft sehr lange hin und können bis zu vier Wochen dauern», sagt er zu Nau.ch.
Dies sei anders und intensiver als in den letzten Jahren. «Wir beraten dieses Jahr dieselben Personen mehrmals. Oder sie kommen nach dem Arztbesuch trotzdem zu uns, weil sie unterstützend noch andere Medikamente möchten.»
Vielen gehe es gleich: «Ewig Nase zu, ewig Schleim, ewig Husten». Der Leidensdruck sei bei vielen höher, «weil es sich eben nicht nach einer Woche erledig hat», so der Apotheker.
«Hartnäckigere Viren im Umlauf»
Über die Gründe für die lange Dauer der Erkältungs-Krankheiten könne er nur spekulieren, sagt Grossrubatscher. «Wir haben keine Daten. Aber es sind wohl einfach hartnäckigere Viren im Umlauf, die entsprechend längere Symptome verursachen.»
Ein Teil seien sicher Covid-Patienten, die zwar noch verschleimt, aber nicht mehr ansteckend seien. Zum anderen grassiere auch immer noch die Grippe.
Die gute Nachricht: Auch dieses Jahr habe es sich im Frühling erledigt mit den Erkältungs-Viren. Bis dahin rät Grossrubatscher, sich vor allem bei Krankheit häufig die Hände zu waschen sowie zu versuchen, das Immunsystem zu stärken.
«Und nicht sofort zum Arzt oder in den Notfall rennen, sollten die Symptome leicht behandelt werden können.»
* Name von der Redaktion geändert