«Ich musste einen rituellen Tod erleben»
Das Wichtigste in Kürze
- Oskar Freysinger spricht nach langer Pause wieder mit einzelnen Lokalmedien.
- Er offenbart dabei sein Interesse für Mystik und Spiritualität.
- Anlass für sein Comeback ist sein neues Buch «Bergfried».
«Ich musste einen rituellen Tod erleben, um neu geboren zu werden», fasst Oskar Freysinger (57) das letzte halbe Jahr nach seiner Nicht-Wiederwahl gegenüber «Kanal9» zusammen. Während seiner vierjährigen Amtszeit in der Walliser Regierung habe er permanent unter Angstzuständen gelitten, doch jetzt fühle er sich frei. Im Talk im «TV Oberwallis» bekräftigt er, dass er jetzt «nicht mehr überlebe, sondern lebe.»
Auf einer Walliser Alp vertieft er sich der ehemalige SVP-Vizepräsident in die Lehre der Schamanen, Zen-Buddhisten und Sufis. Liebe sei der Quell allen Lebens, sagt er, dabei «fühlst du dich eins mit dem Universum, mit jedem Atom, das dich umgibt. Es ist ja nur ein unglaubliches Netz von Energie, und du bist ein Teil davon».
Alte Werte in neuem Kleid
Freysinger also wiedergeboren als liebender Esoteriker? Wohl nicht ganz.
Für Nau war der ehemalige Politiker heute nicht erreichbar. Er leistet sich den Luxus, Interviewer nach seinem Gusto zuzulassen. Dabei scheint Freysinger das polemische Handwerk nicht ganz verlernt zu haben. Im Zuge einer Tirade über Wertezerfall in der westlichen Gesellschaft läuft der «alte» Freysinger im «TV Oberwallis» zu Hochform auf: Islamistische Terroristen hätten grössere Wertevorstellungen als ihre Kritiker, so Freysinger, «mir gefallen sie auch nicht. Aber die anderen, die mit ihrem Gender und so kommen, welche Wertvorstellungen haben die?»
Ganz still wird es um Oskar Freysinger wohl nie, ein weiteres Buch stecke bereits in der Pipeline. Und pünktlich zu dessen Vernissage, wird er wieder da sein - bestimmt.