Im Aargau steigt 2024 die Zahl der Bezüger von Prämienverbilligung
Der Kanton Aargau zahlte 2024 mit 410,7 Millionen Franken deutlich mehr für die Krankenkassenprämien-Verbilligung aus – ein Anstieg von 13,6 Prozent.
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Der Kanton Aargau hat im Jahr 2024 deutlich mehr Geld für die Verbilligung der Krankenkassenprämien ausbezahlt als im Vorjahr. Der Gesamtbetrag stieg um 13,6 Prozent auf 410,7 Millionen Franken. Die Zahl der Bezügerinnen und Bezüger von Prämienverbilligungen stieg nach Angaben der SVA Aargau um 9,4 Prozent auf 185'368 Personen.
Eine individuelle Prämienverbilligung (IPV) erhielten 149'738 Personen, wie aus Zahlen der Sozialversicherung SVA Aargau auf Anfrage hervorgeht. Weitere 23'384 Personen, die auf Ergänzungsleistungen (EL) angewiesen sind, sowie 12'246 Personen mit Sozialhilfe erhielten eine Prämienverbilligung.
Insgesamt wurden 410,7 Millionen Franken an Prämienverbilligung ausgerichtet. Im Jahr 2023 war die Gesamtsumme tiefer: Sie betrug 361,4 Millionen Franken. Der Kanton hatte um rund 37 Millionen Franken höhere Ausgaben eingeplant.
Weniger Anmeldungen für Prämienverbilligung
Als Grund dafür gab der Kanton an, dass sich weniger Einwohnerinnen und Einwohner für die Prämienverbilligung angemeldet hatten. Rund 10'000 Personen hätten ihren Anspruch bei der SVA Aargau nicht geltend gemacht. Mögliche Bezugsberechtigte müssen jedes Jahr bei der SVA Aargau ein einfaches Gesuch stellen.
Das berichtete am Mittwoch zuerst über die Entwicklung der Zahlen bei der Prämienverbilligung. Im laufenden Jahr stehen 450,6 Millionen Franken für die Prämienverbilligung zur Verfügung. Der Kanton steuert an diese Summe 169,8 Millionen bei. Das entschied der Grosse Rat.
Der Bund rund 280 Millionen Franken bei. Der Kantonsanteil ist höher als geplant. Das ist vor allem eine Folge des indirekten Gegenvorschlags zur vom Volk abgelehnten Prämien-Entlastungs-Initiative. Es geht um knapp 26 Millionen Franken.
Mehr Empfänger von Verbilligungen erwartet
Der Kanton rechnet damit, dass im laufenden Jahr erneut mehr Personen eine Prämienverbilligung erhalten, nämlich 190'000 Personen. Nach Schätzung des Kantons werden 153'800 Personen eine individuelle Prämienverbilligung beziehen. Hinzu kommen 23'500 Personen, die auch eine Ergänzungsleistung (EL) erhalten und 12'700 Sozialhilfeempfänger.
Per Ende 2024 standen 5577 Personen auf der «schwarzen Liste» der säumigen Prämienzahlenden. Dies entspricht einer Zunahme von 5,6 Prozent.
Die umstrittene Liste besteht im Kanton Aargau seit Juli 2014. Ein Eintrag auf der Liste erfolgt dann, wenn die versicherte Person eine Betreibung für Prämien oder Kostenbeteiligungen nicht innerhalb der gesetzlichen Frist begleicht. Die Krankenversicherungen schränken in der Folge ihre Leistungen ein. Einzig eine Notfallbehandlung wird finanziert.