Im Fall Villiger wird Luzerner Staatsanwaltschaft untersucht
In der Affäre-Villiger hat eine Privatperson Anzeige wegen Verdacht auf Begünstigung und Amtsmissbrauch eingereicht. Ermittlungen zum Fall wurden eingeleitet.
Das Wichtigste in Kürze
- Affäre Beat Villiger bringt der Luzerner Staatsanwaltschaft eine weitere Untersuchung ein.
- Zwei ausserkantonale Staatsanwälte sollen das Vorgehen der Luzerner Kollegen Prüfen.
Die Affäre um den Zuger Sicherheitsdirektor Beat Villiger bringt der Luzerner Staatsanwaltschaft eine weitere Untersuchung ein. Zwei ausserkantonale Staatsanwälte prüfen das Vorgehen der Luzerner Kollegen, nachdem eine Privatperson eine Anzeige eingereicht hatte.
Die Anzeige wegen Verdachts auf Begünstigung und Amtsmissbrauch richtete sich gegen den zuständigen Staatsanwalt und den stellvertretenden Oberstaatsanwalt. Das Luzerner Kantonsgericht habe am Mittwoch den Antrag auf eine externe Untersuchung genehmigt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft heute auf Anfrage. Er bestätigte damit eine Meldung der Zeitungen von «CH Media».
Im Oktober war publik geworden, dass der Zuger Sicherheitsdirektor einer Frau ohne Führerausweis ein Auto geliehen hatte und gegen ihn wegen eines Kaufvertrages für das Auto der Vorwurf der Urkundenfälschung erhoben worden war. Die Luzerner Staatsanwaltschaft führte ein Verfahren, stellte dieses jedoch ein.
Um zu klären, wer die Informationen über das Verfahren gegen Beat Villiger an die Medien weitergegeben hat, hatte die Staatsanwaltschaft bereits im Oktober eine Untersuchung wegen Amtsgeheimnisverletzung eingeleitet. Diese laufe noch, sagte der Sprecher.
Versuch auf politischer Ebene
Am 4. Dezember forderte die SP im Luzerner Kantonsrat mit einem dringlichen Postulat eine externe Untersuchung des Falles. Sie wollte wissen, ob der Zuger Magistrat von der Luzerner Strafverfolgungsbehörde begünstigt worden sei, scheiterte damit im Parlament aber klar.
Zwei Tage später reichte eine Privatperson die Anzeige gegen die Zuständigen ein, worauf die Staatsanwaltschaft die externe Untersuchung in die Wege leitete. Den Vorwürfe gehen der Staatsanwalt Ulrich Weder und der Oberstaatsanwalt Andreas Eckert, beide aus Zürich, nach. In einer ersten Sitzung werde man nun klären, wie sie an die nötigen Informationen gelangen.