Immer mehr junge Menschen im Kanton St. Gallen sind psychisch krank
Immer mehr junge Menschen leiden im Kanton St. Gallen an psychischen Erkrankungen. Der Mangel an Fachkräften erschwert notwendige Behandlungen.
Das Wichtigste in Kürze
- In St. Gallen steigen die psychischen Erkrankungen.
- Insbesondere Jugendliche sind betroffen.
- Der Fachkräftemangel erschwert die notwendigen Behandlungen.
Die Covid-Pandemie hat die psychische Gesundheit vieler junger Menschen stark beeinträchtigt. Besonders Kinder und Jugendliche sind von dieser Entwicklung betroffen.
Kliniken im Kanton St. Gallen kämpfen gegen den Anstieg der psychischen Erkrankungen, stehen jedoch vor einem Fachkräftemangel.
Tendenz seit den 1990er steigend
Laut dem Jahresbericht der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienste St. Gallen (KJPD) stieg die Patientenanzahl im Jahr 2023 um 5,5 Prozent. Wie das «Tagblatt» berichtet, stellt das den siebten Anstieg in Folge dar.
Suzanne Erb, Chefärztin der KJPD, erklärt, dass die Pandemie die bereits seit den 1990er-Jahren steigende Tendenz verstärkt hat. Die Einschränkungen während der Lockdowns hätten zu einem Anstieg von Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Angststörungen beigetragen.
Ender Seba, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, hebt im «Tagblatt» hervor, dass der Wegfall der Alltagsstrukturen während Covid gravierende Auswirkungen hatte. Viele junge Menschen würden auch noch heute an den psychischen Folgen leiden.
Besonders betroffen seien Jugendliche aus ärmeren Haushalten. Familiäre Konflikte und soziale Belastungen können das Risiko für psychische Erkrankungen erhöhen.
Fachkräftemangel ein alarmierendes Problem
Die Kapazitäten in psychiatrischen Einrichtungen sind derzeit voll belegt. Akute Fälle werden sofort aufgenommen, doch die Suche nach qualifiziertem Fachpersonal gestaltet sich schwierig.
Die Wertschätzung und Bezahlung für Psychologinnen und Psychologen sowie Fachärzte und Fachärztinnen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie sind unzureichend. Viele Medizinstudierende entscheiden sich daher nicht für diese Fachrichtung.
Zudem steht ein erheblicher Teil der Fachkräfte kurz vor der Pensionierung. Das hat langfristige Auswirkungen auf die jungen Menschen, die dringend auf Behandlungen angewiesen sind.