Stadt Zürich

Immer mehr Zürcher Familien wollen aus Samichlaus «Santa» machen

Antun Boskovic
Antun Boskovic

Zürich,

In Zürcher Gemeinden ist die Nachfrage nach Samichlaus-Hausbesuchen gesunken. Einige Familien würden Besuche am 24. Dezember bevorzugen – wie in den USA.

Samichlaus
Ein Chlaus der St. Nikolausgesellschaft der Stadt Zürich verteilt Lebkuchen am Samichlaus-Umzug durch die Bahnhofstrasse am Sonntag, 24. November 2013 in Zürich. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Immer weniger Zürcher Familien buchen Hausbesuche von Samichläusen.
  • Dafür sehen die Samichlaus-Vereine verschiedene Gründe.
  • Gleichzeitig mangelt es ihnen auch an Fachkräften.

Sie gehören zur Vorweihnachtszeit wie Adventskränze oder Weihnachtsmärkte: Traditionsgemäss ist der Samichlaus am 6. Dezember unterwegs, verteilt Geschenke und besucht Familien zu Hause.

Doch in den Zürcher Gemeinden sind die Hausbesuche der Samichläuse immer weniger gefragt, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Die Nachfrage gehe schon seit einigen Jahren zurück, erklärt etwa der Thalwiler Chef-Samichlaus, Markus Bruhin.

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Dafür sehen die Samichlaus-Vereine mehrere Gründe. Einige machen die Corona-Krise dafür verantwortlich, andere etwa die steigende Konkurrenz an Freizeitangeboten. Auch seien immer mehr Eltern gestresst: Sie würden versuchen, den Samichlaus-Hausbesuch als einen von vielen Tagesterminen noch irgendwo reinzupressen.

Immer mehr Expats

Es gibt aber auch noch einen anderen Grund fürs Samichlaus-Sterben: Viele Nikolaus-Gruppen stellen fest, dass ausländische Einflüsse und Bräuche immer beliebter werden. «Wir wurden schon gefragt, ob wir nicht auch am 24. Dezember, à la Santa Claus, die Geschenke vorbeibringen könnten», sagt Bruhin.

Bettina Moser von der St.-Nikolaus-Gruppe Zollikerberg verweist auf die vielen Zuzügler. Von denen seien die meisten Expats und viele würden den hiesigen Brauch nicht kennen.

Gleichzeitig zur sinkenden Nachfrage kämpfen die Samichlaus-Vereine auch mit einem Fachkräftemangel. Viele sind noch auf der Suche nach ehrenamtlichen Samichläusen und Schmutzlis.

Überalterung wird zum Problem

Die Überalterung wird immer mehr zu einem Problem und an Nachfolgern scheint es zu mangeln: «Viele Chläuse und Schmutzli wollen altershalber aufhören», erklärt Ruedi Honegger von der St.-Nikolaus-Gruppe Hombrechtikon. Gleichzeitig scheinen demnach viele Gruppen abgeneigt zu sein, Frauen als Samichläuse einzustellen.

Immerhin ist die Nachfrage nach Samichläusen nicht bei allen Vereinen tief. Bei der Chlausvereinigung Samstagern und der St.-Nikolaus-Gesellschaft in der Stadt Zürich sei die Nachfrage nach Hausbesuchen derzeit hoch.

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