Impfberatung: Nachholbedarf in diversen Bereichen

Nick Mäder
Nick Mäder

Bern,

Gesundheitsfachpersonen spielen eine entscheidende Rolle in der Impfberatung. Deshalb sollen sie bei dieser Aufgabe künftig vermehrt gestärkt werden.

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«Unter anderem bei den Hebammen und beim Pflegepersonal gibt es viel Nachholbedarf.» - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) präsentiert drei neue Studien zum Thema Impfberatung.
  • Nichtärztliche Gesundheitsfachpersonen sollen eine umfassendere Impfausbildung erhalten.
  • Zudem soll auch die Bevölkerung vermehrt über die Impfgrundlagen informiert werden.

Im vergangenen Jahr stieg die Anzahl Masernfälle weltweit dramatisch an. Auch in der Schweiz wurden dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) mehr als 200 Fälle gemeldet. Die Lage hat sich nun wieder etwas beruhigt, doch die Debatte um die Impfungen bleibt ein zentrales Thema.

Im Rahmen der Nationalen Strategie zu Impfungen wurden vom BAG drei neue Studien durchgeführt. Zwei davon befassen sich mit der Aus- und Weiterbildung von Gesundheitsfachpersonen. Die dritte Studie analysiert die Gesundheitskompetenz der Schweizer Bevölkerung.

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Schulungen für nichtärztliche Fachpersonen

Ärzte und Apotheker haben gemäss der Studie den höchsten Wissensstand über Impfungen. Nichtärztliche Fachpersonen, wie Hebammen oder Elternberater würden sich wünschen, im Thema Impfberatung gestärkt zu werden.

«Bei den Fachpersonen, die nicht selber impfen, besteht noch Nachholbedarf», meint Daniel Koch, Leiter übertragbarer Krankheiten des BAG. Mit verschiedenen Veranstaltungen wolle man das Wissen der nichtärztlichen Gesundheitsfachpersonen im Impfbereich künftig ergänzen.

Umfassendere Ausbildung

Auch im Bereich der Ausbildung in diversen Gesundheitsberufen bestehe noch Luft nach oben. Das Thema Impfberatung werde in vielen Bildungsgängen nicht ausreichend berücksichtigt. «Wir müssen den Studierenden die Informationen konkreter und besser zugänglich machen», sagt Koch.

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Daniel Koch, Leiter Übertragbare Krankheiten BAG, im Interview - Nau

Ausserdem soll auch das Wissen der Bevölkerung verbessert werden. «Auch wenn die Impfquoten in den letzten Jahren gestiegen sind, gibt es Wissenslücken, die wir verbessern möchten», meint Koch.

Insbesondere wegen den Fake-News sei es wichtig, dass die Bevölkerung zwischen Tatsache und Behauptung unterscheiden kann. Nur so sei es möglich, dass veraltete Ansichten nicht mehr in den Umlauf kommen.

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