In der Schweiz bleibt die Boeing 737 Max 8 erlaubt

Karin Aebischer
Karin Aebischer

Zürich,

Der Boeing-Typ, der am Sonntag in Äthiopien abgestürzt ist, fliegt auch die Schweiz an. Für das Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL ist ein Grounding kein Thema.

Boeing 737 Max
Eine Boeing 737 Max 8 der Silk Air. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Sonntag ist in Äthiopien eine Boeing 737 Max 8 mit 157 Insassen an Bord abgestürzt.
  • Sporadisch fliegen solche Flugzeugtypen auch die Schweiz an.
  • Für das Bundesamt für Zivilluftfahrt ist ein Verbot dieses Flugzeugtyps kein Thema.

Nach dem gestrigen Absturz einer Maschine der Ethiopian Airlines mit 157 Toten haben verschiedene Länder wie China und Äthiopien reagiert und den entsprechenden Flugzeugtypen gegroundet.

Und die Schweiz? Keine der Schweizer Airlines verfügt über eine Boeing 737 Max. Dennoch gibt es Fluggesellschaften aus dem Ausland, die mit diesem Flugzeugtypen sporadisch Zürich anfliegen, wie Philippe Bircher, Mediensprecher beim Flughafen Zürich auf Anfrage erklärt. Dies komme etwa einmal pro Monat vor.

Für das Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL besteht aus heutiger Sicht kein Handlungsbedarf. Dies deshalb, weil keine Schweizer Airline einen solchen Flugzeugtypen besitzt.

«Sollten sich safety-relevante Punkte im Laufe der Unfalluntersuchungen bestätigen, dann müssten diejenigen Länder entsprechende Anweisungen oder gar ein Flugverbot prüfen/aussprechen, die diesen Flugzeugtypen im Luftfahrzeugregister haben», erklärt BAZL-Mediensprecher Christian Schubert.

Boeing 737
Eine Boeing 737 Max 8 der Ethiopian Airlines. - Keystone

43 solcher Flugzeuge in Europa

Es sind die Air Italy, die Icelandair, die LOT, die Norwegian sowie die Fluggesellschaft TUI, die gelegentlich Schweizer Flughäfen mit einer Boeing 737 Max 8 anfliegen. Für Europa ergibt dies gemäss Schubert 43 solcher Maschinen. Zudem verfüge die Turkish Airline über elf weitere solcher Typen.

Weltweit sind gemäss BAZL 350 Maschinen dieses Typs ausgeliefert und rund 5000 bestellt worden.

Die Fluggesellschaft Swiss hat von Boeing keine 737, sondern seit 2016 die Maschine 777-300ER im Einsatz, wie Sprecherin Meike Fuhlrott erklärt.

Untersuchung läuft

Momentan untersuchen die äthiopischen Unfalluntersuchungsbehörden sowie die US-Luftfahrtaufsicht FAA den Unfall. Es kann gemäss Christian Schubert Wochen, Monate oder gar Jahre in Anspruch nehmen, bis die Unfallursache feststeht. «Sollten die Untersuchungsergebnisse oder –zwischenergebnisse safety-relevante Mängel aufzeigen, dann würden die FAA oder die European Safety Agency aktiv.»

Sie würden die nationalen Luftfahrtbehörden resp. Airlines anweisen, entsprechende Massnahmen umzusetzen. Diese können gemäss Schubert technischer oder operativer Natur sein, aber auch die Schulung des Flugpersonals betreffen.

Zweites Unglück in fünf Monaten

Die Ethiopian-Airlines-Maschine war am Sonntagmorgen kurz nach dem Start von Addis Abeba Richtung Nairobi abgestürzt. Der Pilot hatte nach Angaben der Fluggesellschaft Probleme gemeldet und um die Erlaubnis gebeten, kehrt zu machen. Kurze Zeit später zerschellte die Maschine.

In Äthiopien begannen Experten mit der Identifizierung der Opfer und der Klärung der Unglücksursache. Foto: Mulugeta Ayene/AP
In Äthiopien begannen Experten mit der Identifizierung der Opfer und der Klärung der Unglücksursache. Foto: Mulugeta Ayene/AP - dpa-infocom GmbH

Erst im Oktober war eine Boeing 737 MAX 8 der Fluggesellschaft Lion Air vor der indonesischen Küste abgestürzt.

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