In diesem Solothurner Kindergarten gibt es kein Spielzeug

Juli Rutsch
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Grenchen,

Im Kindergarten am Hofweg in Grenchen SO wird auf Spielsachen verzichtet. Das Ziel: Die Kreativität und Eigeninitiative der Kinder zu fördern.

Kindergarten Solothurn Spielzeug
Im Kindergarten am Hofweg in Grenchen SO spielen die Kinder ohne Spielsachen. (Symbolbild) - depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Kindergarten am Hofweg in Grenchen SO verfolgt ein spielzeugfreies Konzept.
  • Dadurch sollen die Kinder ihre Kreativität mehr ausleben.

Im Kindergarten am Hofweg in Grenchen SO herrscht reges Treiben. Die Kinder spielen hier nicht mit Spielzeug, sondern mit ihrer Fantasie. Statt mit Legos und Puppen beschäftigen sich die Kinder mit Kartons, Tüchern und Möbeln.

Sie mischen etwa «Zaubertrank» aus Blättern, Kreide und Pfützenwasser. Oder bauen drinnen Burgen und Häuser aus Möbeln und Decken, berichtet die «Solothurner Zeitung».

Die Kindergärtnerinnen Irene Berthengi und Caroline Spinnler bereiteten die Kinder mit einem Bilderbuch auf die spielzeugfreie Zeit vor. Gemeinsam wurden die Spielsachen «in die Ferien» geschickt.

Spielzeugfreie Zeit fördert Sprache

Spinnler erklärt, dass vor allem Kinder, die nicht Deutsch als Erstsprache haben, vom spielzeugfreien Konzept profitieren. Denn sie lernen so spielerisch zu kommunizieren und ihre Sprachkenntnisse auszubauen.

spielzeugfreier Kindergarten
Durch die spielzeugfreie Zeit wird auch die Kommunikation der Kinder gestärkt. (Symbolbild) - Depositphotos

Durch die spielzeugfreie Zeit werde auch der Zusammenhalt gestärkt und es gibt weniger Konflikte als im normalen Kindergartenbetrieb.

Ein innovatives Element ist dabei der «blaue Stuhl». Wenn ein Kind ein Problem hat, läutet es eine Glocke und alle versammeln sich. So lernen die Kinder, Konflikte selbstständig zu lösen.

Die übliche Struktur wird zudem aufgelöst: Es gibt keinen festen Sitzkreis und keine festgelegte Znünipause mehr.

Die Leitungsfunktion verändert sich auch durch das Projekt. Die Kindergärtnerinnen übernehmen «in dieser Zeit eher eine Aufsichtsfunktion», erläutert Spinnler.

Lerneffekte des Konzeptes

Die Kinder sollen durch die Herangehensweise lernen, die Leere auszuhalten und selbst aktiv zu werden, so Spinnler laut der «Solothurner Zeitung».

Findest du das spielzeugfreie Konzept im Kindergarten gut?

Sie lernen, eigenständiger zu werden, eigene Grenzen zu setzen und sich selbstbewusst durchzusetzen.

Spinnler beobachtet auch, dass die Kinder kaum nachfragen nach den Spielsachen. Eine Ausnahme sei ein Mädchen, das gerne zeichnet – doch auch sie finde Alternativen.

Kommentare

User #1318 (nicht angemeldet)

Klingt nach antiautoritärer Erziehung aus den 60ern. Alles schon mal da gewesen!

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