In Karibik: Verschollener Aargauer taucht nach 18 Jahren wieder auf

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Aarau,

Ein Aargauer ist vor 18 Jahren verschwunden. Nun ist er wieder aufgetaucht, will die Verschollenenerklärung rückgängig machen – und verschwindet wieder.

Sosua
Hier in Sosua soll sich der verschollene Aargauer aufhalten. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein vermeintlich verschwundener Aargauer will seine Verschollenenerklärung aufheben.
  • Den Antrag dafür schickt er von der Botschaft in der Dominikanischen Republik aus.
  • Kurz darauf ist er wieder nicht erreichbar.

Zuerst war er verschwunden, wurde für verschollen erklärt. Dann taucht er plötzlich wieder auf, nur um kurz darauf wieder zu verschwinden. Die Geschichte eines 55-jährigen Schweizers wirft viele Fragen auf.

Im Sommer 2003 meldet sich der Aargauer aus der Schweiz ab, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. Er zieht mit seiner Frau und dem gemeinsamen Sohn in ihre Heimat, nach Thailand. Er lässt sich einen neuen Pass ausstellen und verschwindet kurz darauf.

Weder die Ehefrau noch die Familie in der Schweiz wissen, was mit ihm geschehen ist. Wo er ist und ob er noch lebt, ist unbekannt. Selbst eine internationale Fahndung findet keine Hinweise zum Mann.

Nach 18 Jahren in der Dominikanischen Republik wieder aufgetaucht

Sieben Jahre nach dem Verschwinden beantragen die Frau und der Sohn beim Bezirksgericht Baden, dass er für verschollen erklärt wird. Die Verschollenenerklärung kommt zum Einsatz, wenn eine Person seit langem vermisst wird und nicht gefunden werden kann. Im Prinzip wurde der Aargauer damit für tot erklärt.

Bezirksgericht Baden.
Das Bezirksgericht in Baden. - Keystone

Grund für den Antrag war der Tod des Vaters des Verschwundenen. Solange er nur als verschwunden gilt, kann das Erbe nicht verteilt werden.

Im Juli 2021, 18 Jahre nach dem Verschwinden wird ein weiterer Antrag in diesem Fall eingereicht. Diesmal soll die Verschollenenerklärung aufgehoben werden. Der Antrag wurde von der Schweizer Botschaft in der Dominikanischen Republik vom Verschwundenen selbst abgeschickt. Eine Wohnadresse gab er aber nicht an.

Kurz aufgetaucht und wieder verschwunden

Die «Aargauer Zeitung» fand weitere Lebenszeichen des Schweizers: So wird sein Nachname mit einem sehr ähnlichen Vornamen in einer Facebook-Gruppe erwähnt. Die Gruppe dient Einwohner der dominikanischen Stadt Sosua dazu, Tipps auszutauschen. Der Verschwundene wurde als guter Handy-Reparateur angepriesen und soll einen kleinen Reparaturladen in einem Einkaufszentrum haben.

Doch nach dem Antrag zur Aufhebung der Verschollenenerklärung verschwand der Schweizer wieder. Das Gericht konnte ihn nicht mehr erreichen

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