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In Uster ZH teilt jetzt ein Computer die Klassen ein

Simon Binz
Simon Binz

Greifensee,

In Uster ZH sind die Klassen seit Montag etwas anders zusammengesetzt. Zum ersten Mal hat in der Schweiz nämlich ein Computer die Einteilung übernommen.

Uster ZH
In Uster ZH wurden die Schulklassen im neuen Schuljahr mit einem Algorithmus zusammengesetzt. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • In Uster ZH hat erstmals ein Computer die Klasseneinteilung übernommen..
  • Ziel ist eine gleichmässige Verteilung von Schülern mit schlechten Deutschkenntnissen.
  • Die Gemeinde nimmt in der Schweiz eine Pionierrolle bei der Nutzung von Algorithmen ein.

Normalerweise übernehmen Verwaltungsstellen die Zusammenstellung der Schulklassen. In Uster ZH hat jetzt fürs neue Schuljahr erstmals ein Computer diese Aufgabe übernommen. Das ist eine Premiere in der Schweiz.

Es geht laut einem Bericht der SRF-Sendung «Rendez-vous» darum, dass in allen Klassen in etwa gleich viele Kinder sein sollen, die weniger gute Deutschkenntnisse mitbringen. Dadurch sollen bildungsferne Schulkinder nicht allzu dicht in einzelnen Klassen verteilt sein.

Ein Beispiel ist demnach das Schulhaus Krämeracker. Es liegt in einem Quartier mit einem überdurchschnittlich hohen Anteil an Ausländerinnen und Ausländer. Seit Montag sind die Klassen nun anders zusammengesetzt.

Ein Algorithmus teilt die Schulklassen ein – finden Sie das eine gute Idee?

Laut der Ustermer Stadträtin Patricia Bernet (SP) hat dies mit einem Algorithmus zu tun. «Mit dem Algorithmus werden die Ränder des Schul-Einzugsgebiets flexibler gestaltet.» In anderen Worten: Schulkinder kommen dann allenfalls nicht in das gewohnte Schulhaus, sondern in ein Nachbarschulhaus.

Dies war zwar laut Bernet schon früher der Fall doch dank des neuen Algorithmus werde diese Aufteilung noch «prägnanter» durchgesetzt. Schliesslich werde so die angestrebte Durchmischung besser erreicht.

Bern, Zürich und Winterthur machten Versuch

Die Zusammenstellung der Schulklassen einem Computer zu überlassen – damit nimmt Uster in der Schweiz eine Pionierrolle ein. Zwar beteiligten sich etwa auch Bern, Zürich oder Winterthur an einem Versuch, verzichteten bislang aber auf eine Einführung.

In Bern ist es an den Schulbehörden gescheitert. Gemeinderätin und Berner Schulvorsteherin Franziska Teuscher (Grüne) sagt, die Mehrheit habe sich dagegen entschieden.

Franziska Teuscher
Franziska Teuscher (Grüne) ist Schulvorsteherin in Bern. In ihrer Stadt wurde ebenfalls ein Versuch mit dem Algorithmus durchgeführt - an der Einführung scheiterte es jedoch. - bern.ch

Nach Gegenüberstellung der Vorteile und Nachteile hätten die Schulleitungen befunden, dass sich der zusätzliche Aufwand nicht lohne, heisst es weiter. Franziska Teuscher betont aber, dass sie die Idee des Algorithmus grundsätzlich gut finde. Sie sei jetzt gespannt, wie sich das in Uster auswirkt.

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Kommentare

User #4347 (nicht angemeldet)

#5578 Das ist ein linkes Märchen. Überlegt doch einmal wer die immer mehr werdenden Sonderbehandlungen, Sonderpädagogen, überladene Lehrplänen sowie immer ausufernde Administration zu verantworten hat, damit für die Kernaufgabe kein Geld mehr übrig bleibt. Früher war nicht alles besser, aber einiges schon.

User #4347 (nicht angemeldet)

#4807. Stimmt das auch alles wirklich so. Inklusion vor über 20 Jahren? Sitzordnung im Kindergarten? Sie wissen was das Chindsgispähnli heute für einen Beruf hat. Eine schöne Geschichte, aber vielleicht eben nur eine solche. Es könnte ja so sein.

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